2022 Uups - 2021 vergessen?

01.01.2023

2022 war ein merkwürdiges Sportjahr, aber es war wenigstens eins, was man vom Vorjahr nicht behaupten konnte. Deshalb findet sich zu 2021 hier auch kein Saison-bericht. Ehrlich gesagt habe ich fast das ganze Jahr an Long Covid nach Impfung gelitten, konnte dann erst im Herbst wieder das Lauftraining aufnehmen und lief auch sehr erfolgreich im November den Hansa- sowie den Kuhcrosslauf (2 x 2. AK) als dann erneut alle Sportveranstaltungen in Niedersachsen verboten wurden. Und zack hatten wir 2022. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

 

2022 fing zunächst einmal positiv mit der Nominierung zur Triathlonheldin der DTU im Monat Januar an. Allerdings kam Triathlon im Verlauf dann irgendwie zu kurz.

Und weil Anfang des Jahres immer noch nichts ging, habe ich mich bei der Cursa Virtual Ibiza 2022 angemeldet und diese im Februar im 2 km Schwimmen und 5 km Laufen bestritten. Äußerst erfolgreich übrigens:

Dabei gewann ich auch zwei „Trofeos“, die mich allerdings erst Wochen später erreichten, weil das Päckchen bei DHL geplatzt war und neu verpackt werden musste. Schwere Metallfüße machen sich in einer einfachen Versandtüte halt nicht so gut. Alles einmal mehr „hecho a mano con mucho amor“ und natürlich groß wie immer:

Im März ließ ich mir dann trotz der ganzen Impfnebenwirkungen die 3. Corona-impfung geben. Jooooaah, mit einer Packung Ibuprofen, einer Heilpraktikerbe-handlung und der ausgestandenen SiBO dauerte der Spass dieses Mal nur 6-8 Wochen. Ich wollte nach Ibiza fliegen und keinen Ärger im Job. Ende März ver-brachten wir dann wieder ein paar schöne Tage auf Sylt.

 

Im April fanden dann nach Auslaufen des Infektionsschutzgesetzes auch in Nieder-sachsen erstmals wieder Sportveranstaltungen statt und so startete ich beim i-Run Achim. Trotz dem ganzen Hin und Her mit Wettkämpfen - Coronaeinschränkungen und Impfschaden war meine Form 2022 immer wieder erstaunlich gut und so lief ich in persönlicher Bestzeit (24:07 Min) nur knapp am Podium vorbei. Wenig Trainings-aufwand für mächtig Tempo - wow.

Und dann ging es endlich wieder nach Ibiza. Nach 2 langen Jahren. Wir hatten bereits im November gebucht und auf jede Coronaauflage geschissen. Ich wollte einfach nur noch nach hause und das tat sooo gut. Strukturiert trainiert habe ich dort nicht. Erstens war mein Impfblues gerade erst wieder raus, jetzt bloß nicht zu viel sonst wird das Immunsystem erneut geschwächt, und zweitens habe ich die Zeit einfach nur genossen: ein bisschen Schwimmen, Wandern, gutes Essen und Normalität. 

 

So wenig Rad wie ich gefahren und so blöd wie ich bin, meldete ich mich an-schließend auf olympische Distanz beim O-Seetriathlon in Uelzen an. Dessen Rad-strecke wurde aufgrund von Bauarbeiten umgeplant, so dass ich statt 40 km auch noch 52 bewältigen musste. Schwimmen lief eher mäßig - ich mag die Strecke in Uelzen nicht, auf dem Rad habe ich mir dann die Beine zugeballert und musste nach 2 km Laufen einen Wandertag einlegen. Abbruch - DNF - das was ich eigentlich nie mache. Aber wen wunderts? Ich muss dazu auch sagen, dass ich kurz zuvor eine osteopathische Behandlung mit krasser Wirkung hatte, die den Wandertag vielleicht noch zusätzlich begünstigte. 

 

Anschließend startete ich beim Limmer Triathlon in Hannover. Ich war dort noch nie. Kaum zu glauben, aber ich war zuvor immer auf Ibiza. Jetzt wollte ich einfach finishen, gucken was geht und ob ich Sprint noch kann. Vor Ort stellte ich dann fest, dass es vielen anderen auch nicht anders ging. 

Ich kam mit anständigen Zeiten ins Ziel. Schwimmen war überdurchschnittlich gut, Rad o.k. und  Laufzeiten um die 22 Minuten kann ich in meinem Alter als Quer-einsteigern generell vergessen. So long, es zählte der Spass. In meiner AK war es der 5. Platz bei einem starken Ligateilnehmerfeld. 

 

Weiter hielten mich diverse Dienstreisen nach Lübeck von Training und Wettkampf ab, die ich bei dem tollen Wetter aber auch gern zum Paddeln genutzt habe. Generell stand mir mehr der Sinn nach Urlaub und „raus“, weil es 2 Jahre überhaupt nicht möglich war. Ich brauche meine Freiheit.

Wenn ich nicht in Lübeck war, war ich im Wendland. Gartow, mein neuer Seelenort für kurze Wochenendtrips. Natur, wenig Menschen und absolute Ruhe. Diese ganze Pandemiedebatte hatte mich echt Körner gekostet. Nicht nur, dass ich einen Impfschaden hatte, deshalb häufig auch in die Schwurbler Ecke gestellt wurde, sondern auch der soziale Umgang in der deutschen Gesellschaft gefiel mir überhaupt nicht mehr. Die Wahrheit liegt immer in der Mitte. Ein Naturgesetz. Alles muss im Gleichgewicht sein und das war es nicht mehr. In Gartow war ich raus aus diesem Wahnsinn. Hier war ich frei und konnte abschalten. Ansonsten hätte nur noch Auswandern geholfen.

Im August nahm ich erstmals am Heideseetriathlon teil und wählte ganz bewusst die PIRATE Flagge. Schöne Location, tolle Veranstaltung, wenig Selbstdarsteller dafür mehr Urspirit. Hier gab es noch Starter mit Klapprad und Badehose und die Wechselzone lag auf einem Acker neben dem Bauernhof. Geil!

 

Schwimmen lief super und hatte im wabernden Nebel echte Atmosphäre, auf der Radstrecke hatte ich richtig Spass und auch das Laufen mit Crosseinlage war genau mein Ding. Es sprang ein Altersklassensieg heraus und ein toller 8. Platz insgesamt. Yeah - like a PIRATE Girl:

Zuvor hatte ich  Koppeltraining gemacht. Sollte ich öfter machen. 

 

Eigentlich hatte ich noch vor Mitte Oktober bei meinem Heimtriathlon in Rendsburg an den Start zu gehen, aber das Wetter war eine Katastrophe und es hatte unter 6 C - es gibt Grenzen. Von 11 gemeldeten Frauen traten auch nur noch 4 an. Ich habe mir das erspart, wenn auch mit etwas Wehmut. 

 

Im September ging ich dann beim Herbstlauf in Kirchboitzen an den Start. Voll motiviert auf die 7,5 km Strecke, die recht anspruchsvoll war und einige Höhen-meter hatte. Vereinskamerad Dirk absolvierte sie gleich zweimal. Hey, hat das Spass gemacht und womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte, war der 2. Platz gesamt und der Altersklassensieg.

Da mir Besi & Friends fehlte, nahm ich im Oktober auch an unserer Jahres-abschlußfeier teil und habe mich sehr gefreut viele bekannte Gesichter wieder-zusehen. Trotz Corona gab es viele Veranstaltungen und Aktionen, so dass sich die Spendensumme sehen lassen konnte, zudem wurde vielen Menschen auch durch Spenden geholfen. Schön, wenn eine Gemeinschaft immer noch so funktioniert.

Im Oktober war ich wieder auf Ibiza und noch einmal in Gartow. Danach Corona positiv. Im Vergleich zu meiner Impfposse war das ein echter Witz. Nach 3 Tagen habe ich die Terrasse winterfest gemacht und bin nach 7 Tagen wieder gelaufen. Nix Long Covid.

 

Ich unterstützte den SWB-Marathon Bremen erneut als Volunteer und begleitete die 2. Frau auf der 10 km und 21 km Distanz ins Ziel. Jedes Jahr eine schöne Erfahrung so eine Veranstaltung auch einmal anders zu erleben. Danke Harald.

 

Pünktlich zum Schwimmcamp in Osterburg war ich wieder komplett hergestellt und hatte ein tolles Wochenende in der Altmark. Meine Schwimmtechnik hat sich seit der letzten Teilnahme vor Pandemie noch einmal deutlich verbessert und so hatte auch die 3. Teilnahme in diesem Jahr wieder starken Mehrwert für mich. Danke an die Triathlonfüchse Osterburg, die dazu jedes Jahr einladen. Ich komme gerne wieder.

Nach dem Schwimmcamp hatte ich noch einen Infekt und habe das Jahr ohne Silvesterlauf ausklingen lassen, da ich mich erst wieder „einlaufen“ muss. Nach dieser Zusammenfassung komme ich aber zu dem Schluss, dass 2022 sportlich gar nicht so schlecht war, nur gefühlt unstrukturiert und planlos.

 

Was wird 2023? Weiß keiner! Deshalb plane ich auch keine großen Ziele mit lang-fristigem Training auf den Punkt. Ich werde überwiegend Sprint und OD bestreiten sowie regional starten. Meine Auszeiten mit dem SUP-Board, in Lübeck, Ibiza und Gartow nehme ich mir weiterhin. Einfach, weil sie mir gut tun. Ich hoffe auf eine Rückkehr in die sportliche Normalität und freue mich auf viele schöne neue Begegnungen.

 

Bis dahin hier noch einmal die schönsten Bilder des Jahres 2023:

2020 ein Satz mit "X"

12.11.2020

2020 war NIX. Geht uns wohl allen so und trotzdem nehme ich für mich viele positive Entwicklungen und Impulse mit, die ich ohne Covid-19 nicht gewonnen hätte. Mal ehrlich, man dreht sich mit vollem Rennkalender genauso im Hamsterrad wie auf Arbeit. Endlich hatte man Zeit für sich und für die Menschen, die einem sehr nahe stehen. Ein Sommer, der ordentlich Freiraum für Dinge ließ, für die man sonst keine Zeit hatte oder von denen man träumte, die aber nie in den Kalender passten. 

 

Bedingt durch das eingeschränkte Reisen stieg ich zum ersten Mal aufs SUP- Board. Nicht um mich zu bespassen, sondern ernsthaften Sport zu treiben. Deshalb investierte ich auch in ein etwas teureres Tourenboard und nicht in einen Allrounder. Wer es noch nicht weiß, das SUP-Board ist dem Sportgerät Kanu gleichgestellt und taugt sehr wohl als Wasserfahrzeug für echte mehrtägige Expeditionen nicht nur auf dem nächsten Baggersee. 

2021 werde ich damit ernsthaft in See stechen. Dieses Jahr diente noch dem Training und Ziel sich eingehend damit vertraut zu machen. Dennoch gibt es nichts Schöneres als mitten auf dem See ganz allein einen Kaffee zu trinken, während Enten und Fische um einen herumschwimmen.

 

Doch nun zum Saisonverlauf 2020 aus Triathlonperspektive!

Ich bin vor dem Jahreswechsel noch nach altem Trainingsmuster unterwegs gewesen, habe etwas reduzierter Laufwettkämpfe bestritten und den Schwerpunkt auf intensives Training an freien Wochenenden gelegt. Das lief schon besser als die Jahre zuvor, dennoch kam der Speed nicht so richtig aus den Socken. Im Januar und Februar ließ ich zwei lange Laufwettkämpfe sausen, weil beide Renntage im Wolkenbruch und Schlamm versanken. Mein Focus lag auf Halbmarathon im Deister, Celle und in Hannover, aber dann kam Corona. Das Laufcamp auf Sylt fiel deshalb auch aus. 

 

Als Hannover Marathon Botschafter lief ich den virtuellen Solidaritätslauf at Home. Allerdings bin ich kein Freund von virtuell und so lief ich einfach 21 km locker vor der Haustür als Grundlagentraining. Schon irgendwie komisch…

Es folgte der Lockdown und somit fiel auch der bereits gebuchte Ibiza Urlaub ins Wasser. Eigentlich war hier Swim & Run geplant, als Start in die Triathlonsaison, stattdessen schmiss ich jetzt mein Training komplett um. Zeit zum Nachdenken ist manchmal essentiell. Mein Lauftraining stagnierte seit Jahren. Wer immer das Gleiche macht, kommt nicht von der Stelle und so entschied ich mich für den härtesten Kontrast, das Greiff-Training!

 

Allerdings stieg ich bei Greiff zu einem nicht so glücklichen Zeitpunkt ein, an dem das Training komplett auf Umfang und Tempo maximiert wurde. Ich ging dieses Experiment bewusst ein. Ziel war wirklich einmal festzustellen, ob bei einem völlig anderen Trainingsaufbau eine echte Veränderung möglich ist. Mir war auch klar, dass ich nach 4-8 Wochen wahrscheinlich im Übertraining lande. 

 

So kam es auch, aber es kamen auch jede Woche neue Bestzeiten zustande. Nachdem mir nach 8 Wochen sämtliche Knochen  schmerzten, setzte ich 2 Wochen aus und zog das Training etwas reduzierter in Eigenregie wieder an und bin mit dem Ergebnis bis heute mehr als zufrieden. 

 

Erstmals intensivierte ich auch das Athletiktraining mit zwei intensiven Einheiten pro Woche und konnte mich dadurch zusätzlich in allen Disziplinen verbessern. Vorbei die Zeit von Rücken-, Arsch- oder Schulterschmerz, im Gegenteil, nach satten 7 Jahren schaffte ich es erstmals wieder Planks auf meinem schwachen linken Arm zu halten. Das ist ein echter Fortschritt in jeder Hinsicht.

Aktuell befindet sich Greiff in der Off-Season und der Start 2021 wird dieses Mal auch für mich passender. Corona hat also auch seine Vorteile. Ohne hätte ich nie das Training mitten im Sommer geschmissen und diese Erfahrung gemacht. Außerdem wurde ich ohne großes Training auch auf dem Rad immer besser und laufe jetzt in der Offseason schon schneller als die Jahre zuvor.

Im August sollte es nochmal der Ostseeman werden. Berufsbedingt war mir spätestens hier klar, dass 2020 kein echtes Sportjahr mehr werden konnte. Eine Pandemie dauert erfahrungsgemäß immer 2-3 Jahre und der Schutz von Menschenleben geht ganz klar vor allgemeine Bespassung. Zum Glück hatte ich keine teuren Kommerzevents gebucht, lediglich den Ostseeman und die Challenge Heilbronn verzeichne ich als kompletten Verlust. Von allen anderen Veranstaltern habe ich mein Geld zurück oder der Startplatz bleibt fürs nächste Jahr erhalten. 

 

Auch habe ich bewusst Abstand von Events im Ausland genommen, weil die Kosten völlig ausser Verhältnis stehen und meine gesundheitlichen Rahmenbedingungen ein stetiges Risiko für einen Ausfall oder verpfuschten Start bergen.

 

Ab Juni fuhr ich 200% auf Arbeit, da alles was im Lockdown nicht bearbeitet werden konnte, jetzt abgefertigt werden musste. Das unter verschärften Hygieneregeln, hieß Verdopplung aller Arbeitsvorgänge ohne Personalzuwachs. Das haut rein, das braucht wirklich keiner! Mein letzter echter Urlaub war bereits ein Jahr her und ausgerechnet jetzt ging es nochmal richtig zur Sache. 

 

Schwimmtraining lief genau zwei Mal, dann erfolgte der Abbruch, weil durch Hitze und Ferien, alles völlig überlaufen war und die Coronaregeln den Rest gaben. Bist du voll berufstätig und kannst nur in einem engen Zeitfenster, dann kannst Du Schwimmtraining hier völlig vergessen. War jetzt auch schon egal! Wird mich mit Handicap natürlich richtig zurückwerfen. 

Das Laufcamp Sylt fand nun verschoben im September statt und wir bekamen glücklicher Weise auch eine Reservierung auf dem Campingplatz Wenningstedt. Kurzurlaub, aber besser als nix. Wenigstens hatten wir mit dem Wetter Glück. Es war fast ein bisschen wie auf Ibiza:

Sylt war eine wirklich schöne Auszeit, wenn auch etwas zu voll, weil Ausland nicht ging. Für einen kurzen Moment war Corona ganz weit weg. Die Maske blieb überwiegend in der Tasche, weil alles draußen stattfand. 

 

Überraschender Weise erhielt ich die Nachricht, dass Anfang September in Helmstedt der Crossduathlon nachgeholt werden sollte. Ich hatte jetzt zwar nicht mehr wirklich trainiert, kannte aber die Örtlichkeit und wusste, dass das Rennen mit AHA-Regeln dort gut umzusetzen ist. Also entschied ich mich wenigstens ein einziges echtes Rennen 2020 zu absolvieren. Und das tat gut, trotz AHA & Co. Konditionell lief es für mich auch gut. Zwar lief ich keine Zeiten mehr wie im Juli, aber mit einer erstaunlichen Tempohärte. Ergebnis: 4. Platz gesamt und 1. Platz AK. 

Der Oktoberurlaub war eigentlich wieder auf Ibiza geplant, aber wieder fiel er Corona zum Opfer. Mir ist eigentlich jede Covid-Einschränkung egal, weil ich weder auf Partys bin noch mich in Massen privat treffe oder Muckibuden besuche, aber meine Insel und Freunde dort so lange nicht sehen zu können, das ist für mich echte Höchststrafe. Es gibt so Orte, da kommst Du an und sofort runter. Kraftorte. Jeder hat so einen und meiner liegt auf Ibiza. Eigentlich hatte ich im Mai noch mit der Teilnahme am ITM Ultratrail geliebäugelt, der wurde jetzt aber sogar auf der Insel abgesagt.

 

Stattdessen pisste es die ganze erste Woche und wir strichen unsere Wohnräume. Urlaub war auch das wieder nicht, aber erforderlich und die letzten Jahre immer aufgeschoben. In der 2. Woche nutzen wir vereinzelte Tage, um zu Wandern und wurden dabei positiv überrascht. Es gibt doch viele schöne Ecken daheim, die man plötzlich anders wahrnimmt oder die man nicht kennt. Meine kleine Lumix Kamera hat davon einige schöne Momente festgehalten und zukünftig stelle ich meine kleinen Expeditionen hier auch unter dem Reiter "Hiking & Outdoor" im Blog für Euch bereit. 

Jaaaaa und jetzt wollte ich im November einen weiteren Crossduathlon und einen Crosslauf mitmachen und es folgte der Lockdown light. Wieder nix! Neben Corona wähle ich „NIX“ zum 2. Unwort des Jahres. Aber auch auf Ibiza geht aktuell wieder nix. Von einer Reisebuchung 2021 sehe ich aktuell komplett ab, bis Mai gilt noch der spanische Alarmzustand und deshalb wird die Insel wohl auch 2021 keine Touristensaison erleben. Traurig stimmt mich das ganz besonders für meine Freunde und viele wirklich schöne Geschäfte und Restaurants, die Hippie-Island eigentlich ausmachen. Nicht alle werden die Situation überleben. Mit meinem Herz bin ich immer etwas auf der Insel und als der Strassenlauf „Passig a Passeig“ Corona auch zum Opfer fiel und es die virtuelle Variante gab, war für mich sofort klar, dieses eine virtuelle Rennen in Solidarität mitzulaufen. 

Ein Freund von mir hat die App dazu entwickelt und bat mich diese in Deutschland zu testen. Funktionierte alles super und erstaunlicher Weise konnte ich mich sogar motivieren etwas flotter durchzulaufen. Klar sind selbstgewählte Strecken nicht vergleichbar. Über 15 km ohne Straßensperrung auf einer schnurgeraden, flache Strecke wie auf Ibiza zu laufen, ist hier fast unmöglich und deshalb lief ich Schotterrunden. Meine Zeit war damit zwar nicht die Beste, aber es reichte für den 6. Platz der Damen und den 2. Platz meiner Altersklasse.

Mein Finishershirt und den Pokal erhalte ich demnächst per Post. Positiv gestimmt hat mich meine Tempohärte und die Tatsache, dass ich jetzt bereits einen HM deutlich unter meiner bisherigen Bestzeit laufen kann. Ich hoffe bald wieder auf der Insel sein zu können.

 

Gefreut hat mich auch der 2. Platz der bundesweiten Blogawards, Kategorie Road-bike, von Fahrrad XXL. Danke an alle, die mir ihre Stimme gegeben haben. Das motiviert weiter zu bloggen.

 

Und gerne habe ich Euch folgende Bücher aus dem Delius Klasing Verlag vor-gestellt:

 

Ohne Mampf kein Dampf (Ralf Kerkeling & Stefan Graf)

100 Dinge, die Läufer wissen müssen (Dr. Marquard) 

Nichts als die Wahrheit (Rudy Pevenage)

Pilgern mit Paddel (Timm Kruse)

Ich bedanke mich außerdem bei meinen treuen Partnern

 

KiWAMi Deutschland

Triathlon.one

Wrightsock

Bodyglide

Delius Klasing Verlag

KYZR Wheels

Hannover Marathon

 

für die gute Unterstützung und Kooperation, sowie das in mich gesetzte Vertrauen. Ich freue mich auf ein weiteres gemeinsames Jahr, das hoffentlich für uns alle etwas besser verläuft. Möge der Sport wieder mehr Chancen bekommen.

 

Und natürlich bedanke ich mich bei all meinen Lesern und Followern für die ich hier letztendlich schreibe. Ich hoffe, ich konnte Euch motivieren und inspirieren trotz all der Problemen in diesem Jahr sportlich aktiv zu bleiben und vielleicht auch einmal etwas Neues auszuprobieren.

 

Hier zu meiner Best of 2020 „Corona-Edition“ Bildergalerie:

2019 gut gelaufen?

27.10.2019

Meine Saison stand im Focus schneller laufen zu können. Als eine von 29. Hannover Marathon Botschaftern stand mein Winterhalbjahr deshalb stark unter diesem Focus. Ich nahm an diversen Crossläufen und zwei Winterlaufserien teil. Nicht um mich maximal gut zu platzieren, sondern um härtere Trainingseinheiten zu simulieren. Im Training fällt es mir immer schwer länger hart zu laufen und in einem Rennen läuft es sich einfach leichter. Ich lief die Rennen mit max. 80 % Leistung, was anfangs nicht einfach war. Alle laufen dir weg und du läufst ziemlich weit hinten . Kopfsache, aber die zu trainieren ist genauso wichtig, denn in einem Mitteldistanztriathlon musst du es auch können: Andere ballern lassen – Rennen selber ein-teilen.

 

Im Dezember hatte ich bereits meinen ersten Halbmarathon im Sack. So früh wie noch nie. Cross, kalt und nicht ganz einfach lief ich die gleiche Zeit wie im April beim Hannover Marathon. Absolut positives Ergebnis zu diesem so frühen Zeitpunkt. Es folgte die AOK Winterlaufserie in Bremen und der Knäckebrotlauf in Celle.

 

Zwischendurch wurde ich noch 1. meiner AK beim Stundenschwimmen in Lüchow und schaffte die volle Ironman Distanz von 3,8 km in 1:11h beim 24 h Schwimmen in Lüneburg. Vor 3 Jahren hätte ich das nie geglaubt, als ich noch Probleme hatte überhaupt mit meinem Knocheninfekt Freistil durch zu schwimmen.

Im Januar spürte ich bei der AOK Winterlaufserie erste Verhärtungen in der rechten Wade, die bis Celle weiter zunahmen. Dehnen, Black-Roll und Physiotherapie brachten keine Abhilfe. Einmal gelaufen war die gefühlte „Gardinenstange“ wieder da. Ich konnte damit Laufen, aber es war unangenehm und richtig hart laufen ging nicht wirklich gut.

 

Ich kämpfe seit 3 Jahren mit dem Laufen. Handicap bedingt hatte ich immer wieder Probleme. Habe an meinem Laufstil gearbeitet, der jetzt wirklich gut ist und viel in Athletik investiert, die auch für deutlich weniger Beschwerden im Hüftbereich sorgt. Allerdings kostet das unglaublich viel Nerven. Bist Du gesund und musst daran arbeiten, nimmst du Übungen aus einem Buch, machst sie und fertig. Hast Du ein Handicap wie ich, kannst du diese Bücher vergessen und musst Dir selber Übungen austüfteln und prüfen, ob sie funktionieren. Ich kann mich weder auf die linke Seite legen, noch auf den linken Arm stützen oder schwer damit Heben und Drücken. Lösen konnte ich mein Athletikproblem schließlich nur mit einem Gymnastikball. Der Weg dorthin war aber lang und manchmal hast du einfach keinen Bock mehr. Und jetzt wieder ein Laufproblem. Einfach mal sauber durchtrainieren Fehlanzeige.

 

Den Hannover Marathon im April lief ich also noch mit dem Wadenklemmer nur wenig schneller als 2018. War zunächst enttäuschend, aber logische Folge des Problems. Außerdem wäre es auch eine gefährliche Frühzündung im Hinblick auf den Ostseeman gewesen.

Den Duathlon Weyhe bestritt ich erstmals auf der vollen Distanz und konnte das Rennen mit deutlichen besseren Laufsplits auf dem 2. Platz meiner AK beenden. Beim Triathlon Kropp lief ich sogar erstmals 25 Minuten und konnte auch hier den 2. Platz meiner AK belegen. Zur größten Überraschung wurde ich 2. gesamt auf der 10 km Distanz beim Eckernworth Crosslauf in Walsrode. Mein erstes Gesamt-podium bei einer Laufveranstaltung überhaupt und das auf einem wirklich nicht leichten Profil.

 

Meine erste olympische Distanz absolvierte ich in persönlicher Bestzeit beim Maschseetriathlon Hannover. Magenprobleme beim Laufen und ein Knock-out beim Schwimmen durch einen unfairen Teilnehmer minderten zwar meine Leistung, aber ich schaffte es die 10 km erstmals in 52 Minuten zu laufen. Alles richtig gemacht! Aufgrund der ausgetragenen niedersächsischen Landesmeisterschaft belegte ich in meiner AK den 4. Platz und wäre als Niedersächsin auf dem Podium gelandet. Echte Piraten kommen aber bekanntlich aus Hamburg ;-)! Bis hierhin war meine Leistung so gut wie nie.

Es sollte meine erste größere Mitteldistanz auf Ibiza folgen. Immer noch Waden-klemmer, aber auch übelste Wetterbedingungen auf der Insel. Seit Tagen heftiger Wind mit Seegang. Open Water schwimmen kaum möglich, außer für Sportler der Ultraschwimmszene. Ich aber schwimme „fast einarmig“ und die mehr als 1,5m hohen Wellen konnte ich unmöglich bewältigen. Das Rennen ist komplett offshore und mäßig abgesichert. Eigene Schwimmboje nicht erlaubt. Alle an Bord des Seelenfängers, der uns zum Start brachte, waren am Ende seekrank. Der Kahn wäre fast gekentert und die Sicherungskanus taten es. Ich quittierte mit 3 weiteren Startern das Rennen. Vincenta schwamm 1,5 km in 1 Stunde und hatte noch einen weiteren km vor sich. Zum Vergleich: 2018 schwamm ich die 2,5 km mit Handicap  in 44 Minuten. Die Entscheidung war absolut richtig, auch wenn damit meine erste Mitteldistanz platzte.

Ich nutzte die Tage auf Ibiza noch für weiteres Training. Daheim hatte ich die Schnauze voll und buchte eine Laufanalyse. Ich nahm mir 4 Wochen Auszeit, um das Problem abschließend zu lösen. Dabei wählte ich einen Anbieter, der sich mit meinen orthopädischen Schuheinlagen auskannte, professionelle Laufanalysen macht und passende Laufschuhe vertreibt. Wenn dann konnte ich nur noch so das Rätsel lösen. Der O-See Triathlon Uelzen fiel der Aktion auch zum Opfer, aber ich wollte endlich ohne Beschwerden und Probleme laufen können. Wenn nicht in diesem Jahr, dann wenigstens im Nächsten.

Und die Ursache war schnell gefunden: meine ärztlich verordneten orthopädischen Schuheinlagen waren Schuld. Statt dessen erhielt ich einen per Videoanalyse verpassten neuen Laufschuh mit dem ich absolut beschwerdefrei durch den Rest meiner Saison lief. Selbst nach dem Ostseeman hatte ich erstmals keine Hüft- oder Wadenbeschwerden mehr, nur Fußmuskelkater. Endlich stressfrei laufen!!!

 

Soweit hatte ich bis hierhin noch keinen extremen Trainingsverlust. Ich bin noch gelaufen, nur nicht in den Spitzen und mit einer anständigen Trainingsaufnahme sollte sich der Schaden in Grenzen halten, aber es kam wieder anders! Erst steckte ich mich auf der Arbeit mit einer schweren Bronchitis an, die auf Nebenhöhlen und Lunge schlug. Mit meinem Asthma sollte ich wieder länger etwas davon haben. Als ich nach 14 Tagen mein Training langsam wieder anrollen ließ und der Triathlon in Münster der Seuche auch zum Opfer fiel, kam zu allem Überfluss eine Woche vor dem Ostseeman auch noch ein Magen- und Darminfekt hinzu. Weiterer Trainings-ausfall! Der Zeitpunkt war absolut schlecht. Zum Glück blieb magentechnisch alles „drin“ und ich reiste doch nach Glücksburg an:

Am Freitag trank ich nur Tee und hatte noch leichte Magenprobleme. Auf dem Rad merkte ich nach 70 km bereits, dass irgendwie der Akku leer war. Ich probierte eine neue Sportnahrung aus, die nicht so wirklich zündete, aber mein Magen war auch offensichtlich nicht in der Lage schnell Energie zu liefern. So lief ich mit dem leeren Akku in den Halbmarathon. Die erste Runde war noch o.k., in der 2. Runde fing es an: Akku leer- Gel rein- 10 Minuten Power- Akku wieder leer. Ich habe noch nie so viel Gel in nur einer Mitteldistanz zu mir genommen. Irgendwann ging  auch nichts mehr rein. Die 3. Runde war ein Wechsel zwischen Laufen und Gehen. Dass ich am Ende noch unter 6 Stunden ankam und nur 10 Minuten langsamer im HM war als bei allen anderen MD-Starts zuvor, zeugt von einem korrekten Trainingszustand. Ohne den ganzen Scheiß wäre ich realistisch im Bereich des 4. Platzes meiner AK angekommen, so wurde es der 8. Platz. Schade, wenn man bedenkt, dass ein wirklich guter Saisonstart geglückt war.

Jetzt neigte sich die Saison stark dem Ende entgegen und groß etwas reißen, war sowieso nicht mehr drin. Deshalb versuchte ich wertvolle Erfahrungen für eine bessere Saison 2020 zu sammeln. Ziel schnelle Mitteldistanz, Wettkampfdichte und Regeneration sauber planen. Willst Du wissen, wie du das optimal gestaltest, dann musst du Grenzen überschreiten und schauen was passiert.

 

Erster Test: AK DM Sprint in Bremen:

Nur eine Woche nach dem OM. Null Sprint trainiert und nicht erholt in dem wohl stärksten Starterfeld der Saison. Schneller geschwommen als je zuvor, auf dem Rad trotz Wind eine top Zeit gefahren und solide gelaufen. Unter 25 Minuten war logisch nicht drin und auch eine deutliche Drehzahlbegrenzung spürbar, aber die Leistung, die da kam, war erstaunlich gut. Leider verkackte ich beide Wechsel völlig, wurde aber nicht Letzte. Geht also – kein Volldesaster, aber leichtes Über-training im Anschluss. 

Zweiter Test 14 Tage später: OD Otterndorf

Kurzfristig auf OD umgemeldet, kam ich hier völlig an meine Grenzen. Von Anfang an platt, noch gut geschwommen und Rad gefahren, aber total mies gelaufen. Die Hitze tat an diesem Tag ihr Übriges.

Fazit:

Direkt vor und nach einer Mitteldistanz bestreite ich zukünftig keine Rennen mehr. 4 Wochen brauche ich um eine MD Belastung wieder abzubauen. Hier spielte ganz sicher auch noch der Infekt vor dem OM eine besondere Rolle, weil ich direkt nach dem Infekt meinen Körper einer MD-Belastung und nur eine Woche später einer Sprintdistanz aussetzte. Im nächsten Jahr wird der Wettkampfkalender also deutlich schlanker aussehen. Statt 3 Mitteldistanzen nur noch zwei. Direkt vorher und nach-her kein Wettkampf mehr.

 

Die Hölle von Q ließ ich bewusst sausen, weil ich mich erholen musste. Hätte auch keinen Sinn mehr gemacht. Dafür setzte ich auf einen schönen Saisonabschluss in meiner Geburtsstadt Rendsburg, der mir auch gelang. Mit einem sauberen Altersklassensieg und einer Zeitverbesserung von insgesamt 5 Minuten zum Vorjahr auf gleicher Distanz beendete ich meine Triathlonsaison.

Meinem Ziel einer optimalen Saisonplanung und einer schnelleren Mitteldistanz bin ich damit deutlich näher gekommen. Nur aus Grenzerfahrungen und durch Misserfolge wird man besser und manchmal lohnt es sich diese auch bewusst in Kauf zu nehmen. 2019 war ein sehr wertvolles Jahr für mich, auch wenn es etwas anders kam als geplant. Ich sehe mich aber jetzt sehr gut aufgestellt und gehe mit großer Motivation in die neue Saison. Meine beiden großen Ziele sind die Challenge Heilbronn und der Ostseeman, den ich als möglichst optimale Mitteldistanz anvisiere. Ich hoffe es klappt endlich dieses Mal. 

 

Ich bedanke mich bei meinen Sponsoren KiWAMi Deutschland für die großartige Unterstützung mit Schwimm- und Triathlonbekleidung, Wrightsocks für die besten Anti-Blasen-Socken der Welt, Bodyglide für perfekten Hautschutz egal bei welcher Sportart und Maxxprosion für eine optimale Regeneration. Und Basti, mein Coach von der Bewegungsschmiede Hamburg, hat auch wieder einen klasse Job gemacht. Ohne „Murphys Gesetz“ hätte alles gepasst. 

 

Und hier zu den schönsten Bildern meines Sportjahrs 2018/19:

2018 - und alles kam anders

17.10.2018

Triathlon ist das was passiert, wenn Du anders planst.

2018 war genau so ein Jahr. Wahrscheinlich ging es vielen so, weil der Winter besonders lang kalt war und wenig Outdoortraining zuließ. Eine Gippewelle nach der anderen zog durchs Land. Ich bin noch nie so viel „Rolle“ gefahren und ich hasse es…und ich hatte 4 x einen grippalen Infekt. Meine komplette Crosslauf-saison fiel aus. Sogar im Mai laborierte ich noch im Swim & Run Camp Ibiza mit einem verschleppten Infekt gegen den nur Antibiotika half. 

 

Fehler habe ich keine gemacht. Ich arbeite einfach auf engstem Raum mit Schülern aus ganz Norddeutschland, die alles Ansteckende anschleppen. Ich bin Asthma-tikerin. Für mich ist jeder Infekt ein Risiko und kann mir eine ganze Sportsaison versauen. Ist nicht passiert. 

  

2018 sollte ein Mitteldistanzsommer werden. Ziel war eine deutliche Verbesserung meiner bisherigen Leistungen. War das überhaupt noch möglich?

 

Im Schwimmen lief es völlig unproblematisch. Ich schwamm in einer Stunde deutlich mehr Meter in Lüchow als 2017. Auch finishte ich die 2,5 km Open Water der Ibiza Blue Challenge in einer erstaunlichen Zeit. In Bad Zwischenahn schwamm ich unter harten Bedingungen zum ersten Mal 3,2 km Open Water. Meine bisher längste Schwimmdistanz nach dem Unfall non-stop! Mitte Oktober schwamm ich dann im GA 1 Modus erstmals 28:34 Min auf 1,5 km im Kachelbecken. Auch kam ich bei fast allen Triathlonveranstaltungen in meiner AK unter den Top 5 aus dem Wasser, teilweise sogar in der Gesamtwertung. I never thought to swim so far…..

Beim Crossduathlon Wolfsburg fuhr ich trotz dem elendigen Rollentraining die schnellste Radzeit und rettete mich mit durchschnittlicher Laufleistung auf den 4. Platz gesamt und den 1. meiner AK. Für den miesen Winter eigentlich nicht schlecht. Aber es klemmte immer wieder der Hüftstrecker und musste physio-therapeutisch behandelt werden. Immer wieder Einschränkungen im Lauftraining.

 

Lauftechnik half auch nicht, Blasen an den Füßen und Probleme mit orthopädischen Schuheinlagen machten das Laufen zur echten Herausforderung. Eine Baustelle folgte auf die Nächste – einfach ätzend. Zwei Halbmarathons fielen der Grippe zum Opfer, den Halbmarathon Hannover schaffte ich dann erstmals und 2 h zu laufen. Immerhin!

Mein 1. Triathlon des Jahres überhaupt war gleich eine offroad Mitteldistanz: Ibiza Blue Challenge. Ich schwamm gut, auf dem Rad merkte ich das Trainingsdefizit (1400 hm) und der Ultratrailrun war eine einzige Qual. Bergauf ging nichts mehr und ein Durchlaufen war nur mit angezogener Handbremse möglich. Wenigstens konnte ich mein Finish retten. 

Auch in den Kurzdistanzrennen verlor ich immer im Lauf die Zeit. Mangels Intervall-training war ein schnelleres Laufen einfach nicht möglich, nur dieser gleich-bleibende Tempomat. Allerdings überraschte jedes Ergebnis, denn trotz des miesen Laufs stand ich ständig auf dem AK-Podium und lag auch in der Gesamtwertung weit vorn. 

 

Das Podium bei der AK-DM in Düsseldorf versemmelte ich mir mehr oder weniger auf dem Rad. Anschlag zu heizen auf den steilen, verwinkelten Rheinbrücken mit Triathlonrad war mir einfach zu gefährlich. Gesundheit geht vor Metall. Düsseldorf brauch ich deshalb nicht wieder. 4. Platz und im Laufen wäre wie immer mehr drin gewesen.

 

Berlin XL sollte eine anständige MD werden. Bei gelaufenem km 5 verabschiedete sich mein Magen an diesem heißen Tag. Es war nur noch ein Finishen hart an der Kotzgrenze. Das Problem hatten mehrere Teilnehmer.

Scheiß Gefühl bereits 2 MD`s vergeigt zu haben und Zielkurs Ironman 70.3 Rügen. Den wollte ich schneller machen, es kam aber auch wieder „anders“. Schwimm-bojen abgetrieben + 300m mehr und zack ist der Traum einer schnelleren Zeit futsch. Vergleichswettkampf gegessen zusätzlich veränderte Wechselzone.

 

ABER nach Auswertung aller Aufzeichnungen war ich hier in allen 3 Disziplinen deutlich stabiler und besser unterwegs als 2017 und ich fühlte mich danach auch halb so erschlagen. Mit einer regulären Schwimmzeit über 1,9 km statt 2,2 km, meiner schnelleren Radzeit 2018 und dem HM 2017 wäre ich in 5:36h statt 5:48h im Ziel gewesen, also 12 Minuten schneller– also klar verbessert. Saisonziel erreicht ….nur gefühlt halt nicht ;-)

Und dann kam das Saisonende. Eigentlich war ich noch gut drauf und lief zu Bestzeiten auf: schnellste 1,5 Km Schwimm-  sowie schnellste 7 Km Laufpace. Leider zu spät. Unter normalen Trainingsbedingungen wäre da so viel drin gewesen, aber es war mir leider nicht gegönnt.

 

Den größten Gewinn ziehe ich am Ende aus einem optimierten Laufstil, der mich erstmals schmerzfrei laufen lässt und der Tatsache mit Handicap endlich alle 3 Disziplinen unter Kontrolle gebracht zu haben. Die beste Voraussetzung für ein neues, hoffentlich besseres Sportjahr auf das ich mich jetzt richtig freue. 

 

Und dann war da noch der Stoneman mit Stefan und Christian und unsere Besi & Friends Nordstaffel mit Maren und Aurelia. Danke für diese schönen Momente und das Abenteuer im Erzgebirge.

 

Mein ausdrücklicher Dank geht auch an die Bewegungsschmiede Hamburg für die Trainingsbetreuung und KiWAMi Deutschland für die perfekte Schwimm-, Rad- und Triathlonbekleidung ohne die ich nie so gut ausgesehen hätte und die einiges aus-gehalten hat:

 

Miriquidi STONEMAN Gold

 

Triathlon:

5 x 1. Platz AK

4 x 2. Platz AK

1 x 3. Platz AK

8 x Top Ten gesamt

2 x Podium Team Relay

 

4. Platz AK Sprint DM

5. Platz gesamt Ibiza Blue Challenge/ 1. int. Starterin

12. Platz AK Ironman 70.3 Rügen

 

Erster Halbmarathon unter 2 h

3,2 K Swim (längste Schwimmdistanz mit Handicap bisher)

 

Du kannst nicht den besten Start haben, aber dennoch Dein persönliches Ziel erreichen. Genau das ist bei mir der Fall und ich gehe jetzt das erste Mal in eine neue Triathlonsaison ohne besondere Baustellen. Das ist ein unglaublich motivierendes Gefühl. Es hat mich 2 Jahre gekostet alles in den Griff zu bekommen und es war nie leicht. Ich wollte hinschmeißen, habe es aber nicht getan. Kein gesunder Triathlet kann sich vorstellen mit so einer Herausforderung auf Mittel-distanz zu trainieren. Du brauchst die doppelte Zeit und Geduld. Musst immer wieder neu anfangen, umdenken und improvisieren. Der normale Weg funktioniert einfach nicht, suche einen Neuen. Einfach nach Plan trainieren geht nicht. Oft trainierst Du unter Schmerzen und Einschränkungen, manchmal auch gar nicht mehr. Es gilt mit diesen schlechten Karten so gut wie möglich zu spielen und das ist mir einmal mehr gelungen. 

 

2019 könnte mein erstes gut funktionierendes Triathlonjahr werden. Noch nie war ich an diesem Punkt. Das ist für mich ein Sieg auf ganzer Linie. Und ich werde es versuchen.

 

Und hier zu den Best of 2018 Bildern:

2017 - mein 1. Triathlonjahr

12.11.2017 

Ich bin schon wieder mitten in der Saisonvorbereitung 2018 und schreibe so spät wie noch nie meinen Jahresrückblick. Das liegt daran, dass ich auch erst im Oktober mein letztes Rennen bestritten habe und ich davor 5 Wochen wegen meinem Knie pausieren musste. Deshalb beginnt die Saison 2018 quasi mit einer Mitteldistanz. Der Vorteil: ich nehme die Form nahtlos mit.

 

Dazu später mehr, jetzt ein Rückblick auf 2017:

Ziel war an meinem Geburtstag den Ibizatriathlon zu finishen also musste die komplette Saison darauf ausgerichtet werden. Problem war das Schwimmen und der Saisonstart bescherte mir gleich einen zweiten Schlüsselbeinbruch. Mein Schwimmcamp beim IBH Pro Team trat ich mit frisch gebrochenem Flügel an und konnte natürlich wenig „Technikverbesserung“ mitnehmen, außer ein paar kleine Tipps. Ein Gewinn war das Camp aber in jedem Fall: ich sparte mir mühselige Physiotherapie und Reha. Der Muskelkater war 3 Tage lang brutal, aber danach war der Bruch bereits Geschichte. 5 Wochen - so schnell ging es 2013 nicht! ;-)

 

2 km Open Water im Mittelmeer zu schwimmen, ist kein Pappenstiel, also versuchte ich mich an die Distanz heranzutasten. Beim Stundenschwimmen in Lüchow schaffte ich mit 50% Lagenwechsel immerhin 2995m, aber Freistil komplett schien da noch völlig utopisch. Ich quälte mich regelmäßig in der Schwimmhalle Walsrode und schaffte es doch tatsächlich im März 2 km zu kraulen. Riesen Fortschritt! Beine schonen auf der Mitteldistanz bringt so viel und als “Laufanfängerin“ bringt dich das schon weiter. Ich trainierte die Zeit zu verbessern.

 

Beim Laufen lief es hingegen wie bei den meisten Anfängern: Probleme! Die Muskulatur war nur Radfahren gewöhnt, der Hüftstrecker plötzlich zu kurz und dann klemmte auch noch das ISG. Folge war 4 Wochen Trainingsausfall vor dem Swim & Run Camp Ibiza. Eigentlich wollte ich längst woanders sein. So konnte ich auf Ibiza nur kurze Läufe machen und den Schwerpunkt auf das Schwimmen legen. In einer Woche schwamm ich über 15 km im Pool und Open Water und machte hier enorme Fortschritte.

Daheim wollte ich jetzt Wettkampf testen. Also meldete ich beim Swim & Run Hamburg. Weil ich das Gefühl für Distanzen im Schwimmcamp Ibiza total verloren hatte und mir auch keiner ein Zeichen gab, dachte ich, es sei kein Wunder Letzte bei meiner miesen Schwimmleistung zu sein, dabei war ich schon 300m zu viel geschwommen. Da half nur Humor und die Einstellung gerade ein super Training zu absolvieren, um das Ding noch ins Ziel zu bringen. Happy war ich in jedem Fall, denn 1100m im Wettkampf komplett in Freistil hatte funktioniert und das besser als erwartet.

Zeit kompletten Triathlon zu machen! Mein erster Start in Wolfsburg überraschte mich völlig. Als Erste aus dem Wasser und unter den Top 3 vom Rad hatte ich überhaupt nicht erwartet, aber es schlug der Hammer beim Laufen zu. Danach war klar, dass ich mit meiner Schwimmleistung konkurrenzfähig bin, Laufen meine größte Baustelle ist. 

 

Beim O-See Triathlon in Uelzen erlebte ich gefühlt einen katastrophalen Schwimm-start bei dem ich mehrfach völlig vom Kurs kam, aber dennoch stieg ich ganz vorn aus dem Teich. Auf dem Rad ging ich nicht volles Risiko, weil ich beim Laufen nicht wieder sterben wollte und so konnte ich sogar Plätze gut machen und lief völlig überrascht als Dritte gesamt ins Ziel. Mein erster Top 3 Platz einer Gesamtwertung im Triathlon *wow*!

Zeit die Distanz zu verlängern und so startete ich erstmals olympisch in Itzehoe. Noch nie war ich in so einer wirren Waschmaschine durch einen völlig verwinkelten Rundkurs geschwommen und trotzdem blieb ich unter 30 Minuten Schwimmzeit. Erste aus dem Wasser! Krass, das hätte ich nie erwartet. Meine Vorstellung war immer über 30 Minuten mit meinem Handicap. Auf der Radstrecke nahm ich bewusst etwas heraus, denn 10 km im Wettkampf laufen, ist dann doch etwas anderes als 5 km. Ich kam gut ins Ziel und verlor knapp um 1 Minute den Gesamtsieg. Wichtiger war die Wettkampferfahrung und die richtige Einteilung des Rennens.

 

2017 war mein erstes Triathlonjahr und es diente zugleich der Orientierung. Deshalb meldete ich zwei Rennen der X-Terra. Kernziel blieb aber der Ibiza-triathlon, weshalb ich das Training auch nicht anpasste. In beiden Läufen zeigte sich das auch eindeutig, denn die Wattspitzen auf dem Rad, die man im Mountainbiking benötigt, waren nicht austrainiert. In Zittau kam hinzu, dass Streckenabschnitte schon eher Freestyle und Endurocharakter hatten und ein 26 Zoll Hardtail dafür eindeutig das falsche Material war. Schwimmen und Laufen hingegen lief nicht schlecht. Es sei auch gesagt, dass die Leistungsdichte in der X-Terra eine ganz andere ist als in normalen Triathlonveranstaltungen. Ich überraschte mich unerwartet mit der Bronzemedaille in meiner AK der Deutschen Meisterschaft und wurde mit meinen 2 Starts auch Zweite der Gesamtwertung AK der X-Terra German Tour.

Dreimal sind wir Mädels von Besi & Friends dann auch wieder gestaffelt und konnten auch 3 Mal siegen. Staffeln ist immer wieder ein riesen Spass und eine tolle Abwechslung. In Bremen konnten wir sogar erstmals die starke SG Stern schlagen und am Silbersee reichte es auch noch trotz 2 Minuten Zeitstrafe.

 

Kurz vor dem Ironman Rügen trat ich dann meinen Vergleichstest beim Maschsee-triathlon Hannover an. Es galt meine Zeit 2015 von 1:17 h zu schlagen, schaffte es trotz veränderter Streckenbedingungen auf eine 1:14h und kam somit als 1. meiner AK ins Ziel und 8. gesamt. Meine erste top Ten Platzierung bei diesem stark besetzten Triathlon mit einer Laufzeit erstmals deutlich unter 25 Minuten. Happy!!!

Der Ironman 70.3 Rügen, meine Generalprobe für Ibiza. Am meisten hatte ich Schiss vor dem Schwimmen, aber gerade das wurde zum Kinderspiel im Rolling Start. 36 Minuten für 2,1 km (Garmindistanz) war mein persönlicher Rekord. Auf dem Rad musste ich mich ständig drosseln. Als Radsportler echt hart, wenn du weißt, da geht normal mehr, aber es folgte ja noch der  Halbmarathon und Laufen war immer noch nicht meine Welt. Ich machte aber alles richtig, lief ein Tempo sauber durch und kam nach 5:48h im Ziel an. In meinem gewünschten Zeitfenster unter 6 h und mit Abzug von 16 Minuten Wechselzeit auch dicht an der 5:30h. Alles gut - auf nach Ibiza!

Leider stand dieser Start unter keinem guten Stern, weil ich zuvor beim Staffeln auf das Knie stürzte und 5 Wochen weder Laufen noch Radfahren konnte. Dann riss mir auch noch das Schaltauge und ich musste mit einem einfachen Leihrad starten. Ich wollte mir aber diesen Geburtstagswunsch erfüllen und zog das Rennen durch. Nicht in meiner erwarteten Zeit, aber wichtiger war an diesem Tag auch das Erleben und Ankommen. Schneller kann ich ihn immer noch machen, nur nicht an diesem Tag. 7 Minuten rauschte ich am AK Podium vorbei, weil ich auf dem letzten Kilometer arge Probleme mit dem Knie und der Muskulatur bekam. Egal, bewiesen, dass ich es besser kann, habe ich bereits in Rügen und gerade diese extreme Grenzerfahrung war ein einziges Rennen nur mit dem Kopf, dass mir persönlich mehr gegeben hat als vermutlich unter top Bedingungen.

Fazit Saison 2017 - Ausblick 2018:

2017 war trotz aller Probleme für mich ein absolut erfolgreiches Triathlonjahr:

 

8 x 1. Platz AK

2 x 2. Platz AK

1 x 3. Platz AK

1 x 3. Platz Gesamtwertung (Sprint)

1 x 2. Platz Gesamtwertung (OD)

 

Außerdem:

2. Platz AK X-Terra German Tour gesamt

3. Platz AK Deutsche Crosstriathlonmeisterschaft

11. Platz AK Ironman 70.3 Rügen

4. Platz AK Ibizatriathlon

 

Neben all dem war es aber eine super Orientierungsjahr für mich selbst. Fest steht, ich bleibe in diesem Sport. Von der X-Terra nehme ich für mich Abstand, da ich mit meinem Handicap kein Risiko eingehe auf einer Endurostrecke mit dem Rad zu stürzen. Auf den langen Tragepassagen in Zittau habe ich mir den Arm überlastet,  außerdem werde ich mir auch kein „Fully“ zulegen. Reisewege und Trainings-umstellung stehen zu dem in keinem Verhältnis. 

 

Da ich aus dem Marathongeschäft im Mountainbiken stamme, habe ich fest-gestellt, dass Mitteldistanz für mich optimal ist. Sie ist sogar leichter als ein Mountainbikemarathon von der Belastung her. Deshalb konzentriere ich mich zukünftig darauf, hier schneller zu werden. Ganz besonders werde ich das Lauf-training stark forcieren. Wenn ich schneller laufen kann, fahre ich automatisch auch schneller Rad.

 

Meine Ziele 2018 sind die Ibiza Blue Challenge, der Berlin XL und der Ironman 70.3 Rügen als Jahreshighlight. Da ich festgestellt habe, dass ich für mein Alter noch sehr schnell auf Sprintdistanzen bin, werde ich auch bei der Sprint DM in Düssel-dorf mein Glück versuchen.

 

2019 werde ich den Ibizatriathlon auf der Langdistanz versuchen. 4 km Schwimmen, 120 km Rad und 30 km Laufen. Eine Art leicht reduzierter Ironman in Bezug auf die Rad- und Laufleistung als Zwischendistanz zu einem vollen Ironman. Sollte dieser Start erfolgreich sein, werde ich eine echte Ironman Volldistanz versuchen..... on my way to Ironman...... 

 

Und hier ein paar der schönsten Bilder 2017:

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© Monika Reker