AOK Winterlauf Bremen

22.01.23

Eigentlich hätte der 1. Lauf schon eine Woche zuvor stattfinden sollen, wurde aber wegen Sturm und Parksperrung um eine Woche verschoben. Ich mag die Runde im Bürgerpark eigentlich überhaupt nicht, aber die Auswahl einen ersten 10 km Form-test zu laufen, ist hier im Januar nicht sonderlich groß. Für die komplette Serie habe ich mich bewusst nicht angemeldet, denn mein eigentliches Ziel sind die 20 km beim Celler Wasalauf im März.

 

Ein anderer Hintergrund ist aber auch die bewusst gewählte geringere Wettkampf-dichte zu dieser Jahreszeit, denn mein Lauftraining startete erst wieder Weih-nachten. Davor war ich 3 Monate mit 3 Infekten krank, konnte nur ohne Struktur leichtes Training durchziehen und zu viele Wettkämpfe verhindern auch einfach einen strukturierten Formaufbau.

 

Bis zum Start in Bremen zog ich ein recht hartes Tempo- und Intervalltraining durch, um wieder etwas Wettkampfhärte zu gewinnen. Auf der Strecke blieb aber der lange Lauf und das merkte ich am Ende auch. Dennoch hat mich das Ergebnis sehr überrascht. Ich hatte schlechter gerechnet.

 

Am Sonntag war sogar Ausschlafen bis 8 Uhr drin, gutes Frühstück und dann ging es los zur ersten Startnummer des Jahres:

Laufwetter eigentlich optimal, jammerte die jüngere weibliche Konkurrenz vor dem Dixi-Klo, dass es so kalt sei. Kurzer Blick zur AK Ü60 neben mir:“ Also ich bin auch schon bei -10 C gelaufen, da ist das hier Sommer.“ Die Ü60 nickte und wir kamen zu dem Schluss, dass die Jugend nicht mehr viel abkann - oder falsche Klamotten angezogen? ;-)

 

Gut organisiert war die Veranstaltung wieder, aber die Nummer hat ja nun auch schon so viel Tradition, dass eigentlich nicht mehr viel schief gehen kann. Die Moderation mit Gesang und Hut zum Song „Run Boy“ schickte uns dann auch pünktlich um 10:30 Uhr auf die Strecke.

Ich hatte mir vorgenommen den Lauf progressiv zu gestalten, heißt das Tempo kontinuierlich bis zum Ziel zu steigern, was mir auch gut gelang. Allerdings hatte ich schon nach 2 km wieder das Problem mit Kopf und Strecke. Diese elendigen breiten Waldautobahnen ohne große Abwechslung nahmen wie immer kein Ende und machten mir keinen Spaß. Im Training laufe ich eher kleinere Wege und Trails mit Abwechslung und hier dann auch noch an der Schmerzgrenze durchlaufen zu müssen, ist jedes Mal der Hass.

 

Erster Rundendurchlauf nach 26 Minuten – o.k., das geht – hätte ich schlechter erwartet. Die zweite Runde tat jetzt aber richtig weh und ich dachte, wenn ich insgesamt mit einer Zeit von 55 Minuten durchlaufe, wäre das schon gut. Es half nur noch Birne aus-schalten. Auf den letzten 2 km merkte ich dann deutlich, dass der lange Lauf im Training fehlte. Egal – das kriegen wir bis März noch hin, wenn die restliche Leistung stimmt.

 

Den letzten Kilometer lief ich im deutlichen Tempowechsel. Ich wollte das Tempo insgesamt hochhalten, war aber so im Eimer, dass ich es nicht kontinuierlich durchlaufen konnte. Im Training mache ich häufig Testo-Training. Das kannte ich, das konnte ich und das funktionierte auch jetzt gut.

 

Völlig im „Mors“ aber zufrieden konnte ich auf eine Zeit von 53:25 Min blicken, die ich nach so kurzem Kick-off Training nie erwartet hätte. Um die 52/53 Minuten bin ich bisher immer meinen schnellsten 10`er gelaufen also bin ich damit voll im Soll. Der Rest kommt über die längeren Einheiten.

 

Mit dieser Zeit landete ich auf dem 5. Platz meiner AK, schrammte nur 4 Sec. am 4. Platz vorbei und meine AK ist eine der am stärksten besetzten. Insgesamt belegte ich den 26. Platz von 92 Starterinnen und meine Kilometer gehen auch wieder zu Gunsten der Besi & Friends Stiftungsaktion "Einmal um die ganze Welt". In diesem Sinne schönen Gruß aus Bremen.

Boitzer Herbstlauf

18.09.2022

Nach meinem gelungenen Triathlonstart in Holdorf wollte ich nun wissen, ob mein Fersensporn auch wieder einen reinen Laufwettkampf mitmacht. Ich bin zuvor noch nie in Kirchboitzen gelaufen aber ein Lauf in direkter Nachbarschaft mit nur 6 Euro Startgebühr über 7 km bot sich hierfür perfekt an. 

 

Ich entschied mich bewusst für 7 statt 14 km, weil ich einfach zu wenig Lauftraining hatte und schon mit konditionellen Abstrichen rechnete. Allerdings war das Wetter an diesem Wochenende echt zum Abgewöhnen und ich motivierte mich mit dem Gedanken, dass ich nur laufen müsste und man dabei eigentlich selten friert. Zwar goss es nicht den ganzen Tag aus Eimern wie am Vortag, aber die Gewitter-einbrüche über den gesamten Tag verteilt, waren heftig genug. Als ich ankam war es zumindest noch trocken:

Im Dorfgemeinschaftshaus gab es die Startunterlagen, ein reichhaltiges Kaffee- und Kuchenbuffet (WOW) und ein Dach über dem Kopf. Insofern war alles gut organisiert. Ich traf auch kurz vor dem Start Pirat Dirk, der mal wieder locker die 14 km rocken wollte. Ich weiß nicht wie oft wir uns in diesem Jahr schon für Lauf-veranstaltungen verabredet haben, die ich wegen dem Sporn aber immer wieder absagen musste. Nu aber!

 

Der Start musste aufgrund eines Gewitters um 20 Minuten verschoben werden, mein Warmlaufen war auch schon wieder Geschichte und es machte sich zudem ein Hungergefühl breit. Das letzte Brötchen war um 8 Uhr und es hatte  jetzt schon nach 13 Uhr. Als kein Wasser mehr vom Himmel fiel ging es endlich hungrig los:

Ich hatte null Streckenkenntnis. Ich wusste nur: hügelig, nicht ganz asphaltiert und eine Runde. Ausgerechnet hatte ich mir eigentlich nichts, ich wollte nur mal Vollgas versuchen, um zu schauen, was momentan überhaupt geht.

 

Nach dem Start ging es gleich richtig zur Sache. Allerdings konnte ich das Tempo auch wirklich gut mitgehen. Dirk immer locker hinter mir, dachte ich, dass ich auf Rang 4 oder 5 laufen würde und da wollte ich auf jeden Fall nicht mehr reißen lassen. Was ich blöder Weise nicht auf der Pfanne hatte, waren die Staffelstarter, die nur 2,3 km zu laufen hatten und dann wechselten. 

 

Bei km 3 betrat ich zum ersten Mal das "Land of Pain"…. boaaah….also in dem krassen Tempo auch nochmal die gleiche Strecke zurück, neeee. Es ging nun überwiegend bergab, so dass ich das Tempo doch noch etwas hielt, als kurz die Ferse zwackte , dann aber auch gleich wieder Ruhe gab. 

 

Es kam die Wende und zurück musste man logischer Weise den Berg wieder hoch. So ein Kaugummi-Ding. Nicht wirklich hart, aber fies. Dirk, immer noch locker hinter mir, überholte mich jetzt ganz und fing auch noch an lustige Go Pro Bilder zu machen. Wo der die Energie her nahm keine Ahnung. Ich jedenfalls pfiff auf dem letzten Loch:

Ich zog es vor am Berg den Druck leicht herauszunehmen und möglichst gleich-mäßig zu laufen, was mir auch gut gelang. Und irgendwie hat Dirks Begleitung mich auch motiviert und beschleunigt, weil ich kurz vor dem Ziel noch einmal etwas aufdrehen konnte. Zwar hatte ich die kleine Laufschleife im Ort nicht mehr auf der Pfanne und musste somit etwas länger leiden, aber es passte. Absolut kein Einbruch, kein Hungerast und kein Fersensporn. Yeah!

 

Und als ich die Ergebnisliste sah, war ich noch erstaunter, weil ich die ganze Zeit auf dem 2. Platz der Gesamtwertung gelaufen war. Es waren also doch Staffeln vor mir. Meine Altersklasse gewann ich auch und konnte das Ergebnis anschließend noch am Kaffee- und Kuchenbuffet feiern. 

Dirk hatte seine AK über 14 km auch gewonnen, bekam am Ende aber noch einen richtig fetten Schauer ab.

 

Offensichtlich bin ich trotz Laufpause kaum langsamer geworden und blicke jetzt optimistisch in die Crosslauf Saison. Einzig die langen Läufe fehlen mir und die nehme ich ab sofort auch wieder ins Trainingsprogramm auf.

 

Meinen Saisonabschluss im Triathlon werde ich in zwei Wochen in meiner Heimat-stadt Rendsburg bestreiten, denn nur einmal im Jahr darf man im Nord-Ostsee-kanal , der meistbefahrenen Wasserstrasse der Welt, schwimmen. 

Heideseetriathlon

11.09.2022 

Acht Wochen Wettkampfsaison hat mich ein fieser Fersensporn gekostet und jetzt wollte ich es endlich wissen: „Gibt er Ruhe oder nicht?“ Der ultimative Test sollte beim Heideseetriathlon folgen. Dazu sei gesagt, dass ich 4 Wochen gar nicht gelaufen bin und anschließend 4 Wochen nur 1 x 30 Minuten/ Woche locker. Zwei Wochen vor dem Wettkampf habe ich kurze Koppelläufe gemacht, mehr aber nicht. 

 

Am Wettkampfmorgen zogen dichte Nebelschwaden über den Heidesee, so dass man die Schwimmmarkierungen kaum noch erkennen konnte.

 

Für diesen Start wollte ich unbedingt mal wieder die Vereinsflagge hissen und trat im kompletten PIRATE-Dress zum Wettkampf an. Mein Piratenschiff lag schon mit zwei Fässern Rum am Ufer des Heidesees (s. Foto) und was mit deren Inhalt passiert ist, bleibt wohl mein ewiges Geheimnis… ;-)

Der Check-in ging flott und ich hatte auch einen guten Wechselplatz erwischt: kannste dir merken, haste viel Platz - kurze Laufwege. Wir Piraten sind da ja recht einfach strukturiert. 

 

Und endlich mal wieder ein nettes Teilnehmerfeld! Teilnehmer mit Badehosen statt Neo, Fahrräder mit Katzenaugen sowie großen Luftpumpen und Lampen. Für einen kurzen Moment dachte ich Lampen im Nebel hätten einen echten Vorteil, aber der Dynamo, erschien mir dann doch nicht so schnittig. Die wahren Helden des Triathlonsports haben auch die Pandemie überlebt - danke, dass es Euch noch gibt!

Da die Wettkampfbesprechung online stattgefunden hatte, ging es auch gleich los. So manche Erfindung der Pandemie ist nicht unbedingt schlecht. Erstmals durfte man auch seine eigene Badekappe benutzen. Ich finde diesen Umweltgedanken gut und noch besser finde ich meine Badekappe (s. Foto), Flagge zeigen auch im Wasser:

Neo war erlaubt – ich wollte dieses Jahr auch unbedingt nochmal im Neo starten und so hatte das Wasser Badewannentemperatur. Die Blaualgenteppiche hatte man bei der Streckenwahl sauber ausgespart, so dass sie das Rennen nicht groß be-einträchtigten.

 

500m zog ich also locker durch und kam kam gut aus dem Teich,  noch besser aus dem Neo und flott aufs Rad.Die Radstrecke machte mir dieses Mal so richtig Spass. Die 90 C Kurven auf kleinen Feldwegen, sogar ein 200m Spurplattenstreifen mit Überholverbot, nahmen zwar ständig das Tempo wieder raus und Bestzeiten waren so einfach nicht drin, aber dennoch fuhr sich die Runde ganz gut. Zudem hatte es auch den Vorteil, dass ich mir auf keinen Fall die Beine zufuhr und am Ende beim Laufen wieder abkackte. 

 

Und irgendwie war es dann auch schon wieder vorbei:

Schuhe an, ab die Post. Käppi nicht vergessen! Lief - und wie….von Anfang an. Was Koppeltraining doch ausmacht. Es folgte Strasse, Trailrun und X-Terra und ich ärgerte mich ein wenig die Straßenschuhe gewählt zu haben. Drei umgestürzte Bäume galt es in jeder Runde zu überwinden, die erst in der Nacht umgestürzt waren. Genau mein Ding, lieber Cross als Straße. Und nicht einmal spürte ich den Fersensporn – nullkommanix – einfach geil. Konditionell lief ich die erste Runde reduziert, aber flott und überholte dort bereits die erste Konkurrenz. Auf Asphalt zurück zog ich die zweite Runde etwas an und überholte weitereTeilnehmer – wow, endlich mal nicht „Sterben mit Anlauf“, sondern „ab die Post“ – geil!

Kurze Krönungszeremonie zum Finish – echt schicke Medaille! und als Augen-klappe für echte Piraten eignet sie sich auch ganz gut:

Am Ende war ich total happy. Fuß hat gehalten, Kondition war super, richtiges Pacing und dabei mit Spass und Leichtigkeit ins Ziel. Und den Sieg in meiner Altersklasse hatte ich auch klar abgeräumt sowie einen guten 8. Platz overall. Wenn man die Jugend betrachtet, die überwiegend vor mir ins Ziel lief, muss ich alte, lädierte Piratin mich sicherlich nicht verstecken.

 

Zu guter Letzt bleibt mir Dank und Anerkennung für den Veranstalter, der hier eine ganz tolle Sportveranstaltung organisiert hat. Das echte Triathlonherz schlägt doch noch in den kleinen Vereinen, die so etwas Schönes auf die Beine stellen. Ich komme gerne wieder und lieben Dank auch für die tollen Fotos von uns allen. 

 

Wasserstadt Limmer Tri

11.06.2022

2 Jahre lang habe ich keinen Triathlon mehr bestritten, jetzt ließ es Corona endlich wieder zu. Aufgrund meiner Berufsbelastung und meines Impfschadens im letzten Jahr war an ein wirklich strukturiertes Training nicht zu denken. Auch ein Grund, warum ich meine Mitteldistanz in diesem Jahr sausen lasse. Ich bin viel gelaufen und geschwommen, aber das Radtraining kam viel zu kurz. Koppeltraining habe ich gar nicht gemacht und im Grunde wusste ich überhaupt nicht, was ich noch konnte. Deshalb wollte ich erst einmal sprinten, um zu schauen was überhaupt geht.

 

Ich war noch nie am Limmer, weil er immer mit meinem Ibiza Urlaub kollidierte. Dieses Jahr aber nicht und die Startgebühr sowie die Anreise hält sich hier stets in Grenzen. Coronabedingt schaut man schon auf die Kosten und bucht nur noch kurzfristig, um kein weiteres Startgeld zu verprassen und eine große Auswahl hat man in diesem Jahr auch nicht mehr. Entweder Ausfall wegen Corona oder Baustelle. Und das dachten viele andere Triathleten wohl auch, denn mehr als 1700 Sportler starteten an diesem Wochenende in der Wasserstadt.

Ich muss sagen, mir fiel die Anreise und der Start schwer. Ich stellte aber vor Ort fest, dass es vielen andren genauso ging. Wenige hatten mit Struktur durchtrainiert und wussten, wo sie standen. Positiv zu bewerten hier auch besonders die Helfer und die DTU-Schiris, die bei kleinen Regelverstößen unbewusster Art mangels Rennpraxis unterstützen und äußerst großzügig waren. In meinem Fall hatte ich den Helm erst gar nicht am Rad, dann geschlossen platziert. Als ich zurückkam hing er offen am Rad. Danke. Die kleinen Dinge, die man nach so langer Zeit einfach nicht mehr auf der Pfanne hat. Besonders fair auch der Umgang der Teilnehmer untereinander. Kein Drängeln, keine Gefährdung auf der Radstrecke, rücksichtsvoller Umgang beim Aufstieg aufs Rad und keine unfairen Tritte und Schläge beim Schwimmen. So macht Triathlon Spaß.

 

Etwas verwirrend war der Weg vom Parkplatz zum Veranstaltungsgelände, wenn man ihn nicht kannte. Zuerst einmal Chapeau, dass man bei so vielen Teilnehmern wirklich stressfrei sofort einen Parkplatz fand. Einzig blöd, es fehlte eine Ausschilderung zur Startnummernausgabe und ich war nicht die Einzige, die sie nicht fand. Mein einziger Kritikpunkt an der Orga. Alles andere war TOP! Da gibt es nichts zu meckern. Mach das mal ohne große Eventagentur für 1700 Teilnehmer an zwei Tagen auf fast allen Distanzen. Respekt! Der Check-in war auch super nett und ich habe in der Wechselzone auch schnell meinen Platz gefunden.

Schwimmen:

Neo Verbot. Gab es noch nie am Limmer und die Begeisterung aller Teilnehmer hielt sich in Grenzen. Mir war das ziemlich egal, weil ich gerade erst mehr als 15 km auf Ibiza geschwommen bin und 750m eher einem Warming-up entsprachen. Kurz Aquarush an und ab zum Start. Allerdings wächst im Limmerkanal eine Menge Unterwassersalat und der ist ziemlich eklig. Ein Neo wäre da schon angehmener gewesen.

 

Der Einstieg ging über eine Kanalkante, die von Algen völlig bewachsen war. Es half nur ein Sprung ins saukalte Wasser – Schnappatmung, dann Salatkontakt „wäh“. Alle versuchten die Füße bis zum Start oben zu lassen. Ansonsten lief das Schwimmen ziemlich stressfrei ab. Ich schwamm solide in meinem Tempo los, hatte mich sehr schnell freigeschwommen und meine Ruhe, verschwamm mich auf dem Rückweg leicht nach rechts und musste korrigieren, um dann kurz vor dem Ausstieg beim Atmen zur Seite die komplette Wasserpflanze zu verschlucken. Abbruch, Husten und Neustart. Ich war mit 15 Minuten gut in der Zeit und hatte sogar einige überholt, die sonst immer hinter mir schwammen. Vor der Pandemie schwamm ich 500m in 13 Minuten, jetzt 750 in 15. 

Rad:

Was mir früher eher egal war und leicht fiel, bereitete mir jetzt etwas Kopf-schmerzen. Ich hatte max. 20 Radeinheiten seit Jahresbeginn in den Beinen. Keine Einheit absolvierte ich mit Intervallen und jetzt 20 km all out. Das Ganze ohne meinen Garmin, weil ich meinen Gurt vergessen hatte. Auf dem Triathlonrad dieses Jahr nur einmal gesessen und 2 Jahre überhaupt nicht mehr. Aber ich stellte schnell fest: 20 Jahre Radsport sitzen einfach. Es war ziemlich windig und die Runde sehr wellig. Ich profitierte deutlich am Berg und kam nach 37 Minuten wieder in der Wechselzone an. Bis zu diesem Zeitpunkt lag ich noch im vorderen Drittel der schnellen Ligastarter. Klar geht das bei mir besser, aber so richtig schlecht war es auch nicht.

Lauf:

Ich hatte auf dem Rad nicht gegessen und blöder Weise auch noch das Gel auf dem Rad vergessen. Das Dextro Gel im Laufschuh war angebrochen. Keine gute Energiebasis für einen schnellen Lauf. Die Beine wollten natürlich auch erstmal nicht so richtig, aber nach 500 m ging es dann doch ganz gut. Ich vermied aber Anschlag zu laufen, da ich mich schlecht einschätzen konnte, keinen Krampf und keinen Hungerast riskieren wollte. Am Ende konnte ich sogar das Tempo etwas erhöhen und beendete den Lauf nach 25 Minuten. Für reines Körpergefühl (ohne Garmin), schlechte Energiezufuhr und mangelndem Radtraining ein wirklich solider Lauf. 25 Minuten bin ich zuvor selten gelaufen, hier jetzt noch recht locker. Auf den Wechsel hatte ich mich überhaupt nicht fokussiert, ich wollte einfach nur einen Test.

Insgesamt benötigte ich 1:18 h und belegte den 5. Platz in meiner AK sowie den 57. Platz gesamt. Ein für mich überraschend gutes Ergebnis, das ich nicht erwartet habe. Mit ein bisschen mehr Radtraining ist auch mehr drin und mit 20-jährigen Ligastartern, die nur 20 Minuten für 5 km brauchen, muss ich mich auch nicht mehr messen. 

 

Ich versuche es jetzt noch einmal Ende Juni mit 45 km Rad beim O-See Triathlon in Uelzen. Fest steht, dass mein Rad- und Lauftraining gut funktioniert und auf dem Rad auch gar nicht so viel fehlt. Grundsätzlich bin ich auf dem richtigen Weg und was mir dabei besonders hilft, ist erstmals die Kraft. Die Investition in ein umfassendes Athletiktraining in den letzten 2 Jahren zahlt sich aus. 

I-Run Achim

08.05.2022  

Ein Testlauf nach all meinen SiBO und Hüftproblemen der letzten Zeit. Osteo-pathisch war ja mein rechter Fuß blockiert und das Becken schief. Die Korrektur fordert nun vom ganzen Körper eine muskuläre und fasciale Anpassung. Das heißt, dass mich aktuell Laufen besonders fordert. Ein zu viel und zu hart sorgt schnell für Blockaden und Überlastungen, die mich zumindest schon einmal außer Gefecht gesetzt haben. Andererseits erreiche ich nun aber auch langsam die Zielgerade in der Therapie meines Unfallschadens.

 

Anfang März lief ich virtuell bei der „II Cursa virtual de Eivissa“ eine Zeit von 24:06 Minuten. Für mich ein bisheriger Rekord auf der 5 km Distanz. Gelaufen bin ich ihn im Industriegebiet Verden, auf einer recht flachen Strecke. Allerdings ist das ja nun schon 2 Monate her und in dieser Zeit konnte ich wieder nur eingeschränkt trainieren. Beim I-Run Achim wollte ich meinen Leistungsstand erneut überprüfen, denn im Sommer stehen einige Triathlonrennen  auf meinem Plan.

 

Der I-Run Achim ist ein Lauf für und mit behinderten Menschen, also was lag näher als im Besi & Friends Shirt zu starten. Der Parcours ging durch das flache Industriegebiet Achim, durchaus vergleichbar mit dem Industriegebiet Verden. Kaiserwetter, eine tolle Organisation & Veranstaltung erwarteten 350 Teilnehmer.

 

Nach dem Start ging es gleich in hohem Tempo los. Gefühlt zu schnell, aber langsamer will man dann ja auch nicht, lag ich eine ganze Runde lang auf dem 2. Platz. Beine gut – alles gut, überholten mich auf der letzten Rundenhälfte dann 2 Teilnehmerinnen. Da ich aber überhaupt nicht auf der Pfanne hatte auf Podium zu laufen, ließ ich sie laufen, denn eigentlich ging es mir nur, um eine für mich saubere Zeit. Ich dachte vom Start weg an auf dem 5 Platz zu laufen und vorne sowieso nichts richten zu können, wurde aber im Ziel mit dem 4. Platz überrascht. 

Schade, es gab einen Fresskorb zu gewinnen, aber egal, ich brauchte nur eine Sekunde länger als bei der „II Cursa Virtual Eivissa“ vor 2 Monaten und habe seitdem offenbar nichts verlernt. Mit der Zeit bin ich hoch zufrieden und ein satter AK-Sieg war es auch noch.

 

Was ich aktuell im Training merke (erstmals gestalte ich es selbst), ist ein Vorteil auf kurzen Distanzen. Heißt, dass ich die 5 km richtig schnell kann, sich aber auf 10 km oder länger bei mir nicht viel tut. Etliche Trainer attestierten mir stets eine Sprintermuskulatur und in meiner Schulzeit war ich das auch. Außerdem fällt auf, dass bei mir weniger mehr ist. Vor 2 Jahren habe ich von 7 Tagen die Woche 5 trainiert, aber nur moderat und von kürzerer Dauer. Heute lege ich 3 Ruhetage die Woche ein, trainiere dafür etwas länger und härter, mache dabei aber bessere Fortschritte. Zudem habe ich weniger muskulären Stress, bin nicht mehr so müde und kann das auch so besser in meine berufliche Aktivität integrieren. 

 

Aufgrund meines Trainingsdefizits und der noch aktuellen Coronasituation habe ich mich entschieden in diesem Jahr mehr kürzere Wettkämpfe anzupeilen und eine Mitteldistanz erst wieder in 2023. Ich kann mir in diesem Jahr noch gut die olympische Deutsche AK-Meisterschaft vorstellen und im nächsten Jahr den Ironman Erkner. Fest steht, dass ich nie wieder im Juni eine Mitteldistanz machen werde, weil bis dahin das Wetter für umfangreiches Radtraining zu wackelig ist. Das geht viel besser über die Sommermonate. Im Winter setze ich dann lieber auf Schwimmen und Laufen. 

Cursa Virtual Ibiza 2022

24.02.- 06.03.2022

Das Ibiza-Heimweh ist nach fast 3 Jahren Pandemie riesig und bisher konnte ich in jedem Pandemiejahr zumindest virtuell an Sportevents der Insel teilnehmen. Neben dem 15 km Lauf „Passeig a Passeig“ 2020, in dem ich den 2. AK-Platz belegen konnte, habe ich auch im Jahr 2021 an der ersten Ausgabe der „Cursa Virtual Ibiza“ teilgenommen. Eine Triathlonserie, in der man sich in Swim, Bike, Run Disziplinen offroad oder auf Asphalt messen kann. Eine komplette Triathlonwertung mit Sonderpreis gibt es auch.

Was liegt also näher als kurz vor meiner echten Rückreise auf die Insel dort noch einmal virtuell zu starten? Hier in Deutschland finden zudem trotz Lockerungen nur bedingt Sportveranstaltungen statt und gerade jetzt wäre ein kleiner Leistungstest in Einzeldisziplinen vor der echten Wettkampfsaison schon sinnvoll. Ich bin zwar kein Freund von virtuellen Rennen, aber mit der Vorstellung wieder gemeinsam mit Sportlern der Insel aktiv zu sein, klappt das mit der Motivation doch ganz gut. 

 

Ich entschied mich dieses Mal 2 km zu schwimmen und 5 km zu laufen. Diese Distanzen und Zeiten sind gut vergleichbar. Beim Radfahren spielt Wetter, Wind, Profil und Verkehrsaufkommen häufig zu stark in die Zeit, so dass die Ergebnisse schwer zu vergleichen sind. Zum Beispiel liefen die Sportler auf Ibiza 2021 die 10 km pottflach bei 25 C und Sonne in den Salinen, während ich durch Verkehrs-aufkommen, in dicken Klamotten und -5 C Kälte profilierter lief. Klar kann man die Zeiten dann schlecht miteinander vergleichen. 

 

Schwimmen:

Ich bin den ganzen Winter trotz Corona im Schwimmtraining geblieben und konnte durch eine Osteopathiebehandlung auch meine Technik im linken Arm noch etwas verbessern. Diese Disziplin ließ sich gut ins Training integrieren. Ich schwamm die 2 km in Bad Fallingbostel im Schwimmbad auf der 25 m Bahn. Dabei erreichte ich eine Zeit von 38:09 Min und war äußerst positiv überrascht, denn die 1,9 km einer 70.3 Distanz würde ich somit in 36 Minuten ohne Wasserschatten und Neopren schwimmen, was für mich eine deutliche Leistungssteigerung ist. Am Ende belegte ich den 2. Platz hinter Aneta Maria Moldovan, die 36:58 Min dafür benötigte. Allein die erreichte Zeit freut mich riesig.

Laufen:

Die 5 km sind recht repräsentativ für einen Maximaltest. Das Wetter spielte perfekt mit. Sonne, trocken, etwas Wind aber nicht zu warm. Die ganz dicken Klamotten konnten im Schrank bleiben. Eigentlich wollte ich in Runden auf dem Sportplatz laufen, der war aber von unseren Polizeianwärtern belegt. Also entschied ich mich kurzfristig zuhause auf meiner Wintertrainingsstrecke im Industriegebiet zu laufen. Eine Runde mit gutem Asphalt ohne Beeinflussung durch Strassenverkehr, nur eine Straßenkreuzung, wo selten ein Auto kommt zudem relativ unprofiliert. Mein Tempo fand ich recht schnell. Durch das Greiff-Training läuft man recht oft in diesem Pulsbereich. Bis zum Finkenberg zog es sich leicht bergauf. Klar merkt man das mit Wind von vorne, dafür geht es anschließend aber auch wieder leicht bergab mit Rückenwind zurück. Die Wahl dieser Strecke war optimal. Lieber anfangs den Berg hinauf und nach hinten raus bergab und flach, um nochmal aufs Tempomaximum anzuziehen. Ging erstaunlich leicht. Ich hatte das anders erwartet und war total happy beim checken meiner Zeit von 24:07 Min. Für mich ein absoluter Streckenrekord seit Beginn meines Triathlontrainings. 

 

Dass diese Zeit jedoch am Ende sogar die 4. Beste in der Gesamtwertung beider Geschlechter wurde, hatte ich nicht erwartet. Schon gar nicht den Sieg in der Gesamtwertung der Frauen. Das nenne ich Fortschritt, das motiviert ungemein. Ich trainiere mich schließlich seit 2 Jahren selbst in Kombination mit Greiff-Elementen. 

Für mich ein geglückter Leistungstest. Meine Glückwünsche gehen an alle weiteren Sieger dieser Serie und vielen Dank an den Veranstalter Ibiza Blue Challenge. 

 

Meine „Trofeos“ kommen in ein paar Tagen mit der Post, wie auch damals der große Pokal von „Passeig a Passeig“, der bei mir immer noch einen Ehrenplatz hat, wie auch alle bisherigen „Trofeos de Ibiza“. 

 

Wir sehen uns alle im Mai auf der Insel und ich konzentriere mich jetzt auf die Vorbereitungen auf meinen 1. Halbmarathon 2022 in Cuxhaven. Ich wollte schon immer mal an der Nordsee laufen.

Kuh Cross reloaded

21.11.2021

Es gibt wenig Sportveranstaltungen, die überhaupt noch stattfinden und man nimmt mit, was überhaupt noch geht. Der ATS Buntentor Bremen lud nach längerer Pause wieder zum Kuh Cross ein. Nur eine Woche nach dem Hansa Crosslauf in Fahren-horst. Eigentlich wollte ich in so kurzem Abstand nicht schon wieder starten, aber wer weiss, wann, wo, was überhaupt wieder geht. Gerade Niedersachsen hat durch Corona 2021 ein totales Pleitejahr im Sport erlebt und die Aussichten sind gerade jetzt zum Winter wieder mehr als trüb. Außerdem wollte ich ja meinen Maximalpuls fürs Training sauber erfassen und Fahrenhorst war noch nicht Anschlag.

Die Anfahrt zum Kuh Cross war einfacher als nach Fahrenhorst und Parkplätze waren auch ausreichend vorhanden. Wer schon mal den Bremer Brückenlauf mitgemacht hat, der kennt die Werderinsel. Es hatte die ganze Nacht geregnet, was auch die Laufstrecke schön aufgeweicht hatte. Nach der Startnummernausgabe hatte ich ausreichend Zeit die Strecke zu Fuß zu erkunden, denn gestartet war ich hier auch noch nie. 4 Runden, knapp 8 km sollten es werden und es ging immer um die Sportanlagen über Deiche und Dämme auf und ab. Wenig Höhenmeter, aber ordentlich Matsch und das ständige Wechselspiel zwischen Deich und Schmierseife dürfte auf Dauer ordentlich Körner kosten. Auch hier wieder klug gewählt mein Dynafit Crosslaufschuh, den ich langsam wirklich zu schätzen lerne. Die Leicht-athleten liefen hier teilweise mit Spikes und wer es mit Strassenschuhen versuchte, landete weit abgeschlagen im Feld. 

Gestern starker Regen, aber heute schönster Sonnenschein und perfektes Laufwetter. Ich lief mich vorher schön ein und kam dadurch auch gleich am Start gut weg. Auf Position 4 versuchte ich erstmal mein Tempo zu finden. Einmal am Sportplatz vorbei ging es gleich hoch auf den Wall, von dort wieder steil herunter auf die Zick-Zack-Wiese und die war Modder pur. Es war wie Laufen auf Kuhscheisse. Vermutlich nannte man das Rennen auch deshalb Kuh Cross. Das haute rein! Wall rauf ging ganz gut, runter teilweise eine einzige Rutschpartie. Dieses Wechselspiel zog ganz schön am Stecker und deshalb erreichte ich recht schnell meinen neuen Maximalpuls von 186. 

 

Ein paar Mädels hatten zu Beginn versucht vorne mitzulaufen, scheiterten aber am Schuhwerk. Ganz vorne, dann nicht mehr meine Leistungsklasse, aber auf Rang 3-5 wurde hart gekämpft. Ich befand mich am Ende in einem Positionskampf mit einer Teilnehmerin von der Bremer Hochschule, den ich kurz vor Zieleinlauf wegen Ausrutschen auf einer Wallpassage - mit voller Schokoladenseite in die Pampe - knapp verlor. Ich sah aus wie eine Sau, konnte mich aber über eine tolle Laufzeit von 42:31 Min wirklich freuen. Es fehlten nur 3:43 Min auf den 1. Platz und vom 3. Platz war ich keine Minute entfernt. Heraus kam für mich ein guter 5.  sowie ein 2. Platz in meiner Altersklasse.

Zeigt, dass ich es aktuell schaffe unter den Top 6 zu laufen, dass nach vorne deutlich weniger fehlt als je zuvor und dass in Fahrenhorst tatsächlich auch noch mehr drin gewesen wäre. No work for nothing, wenn ich auf meine 2 Jahre intensives Lauftraining nach Greiff zurückblicke. Kein Training war bisher effektiver und die Coronazeit ohne echte Rennen war diesbezüglich für mich wirklich wertvoll. 

 

Mit dieser Ausgangslage lässt sich das Training für 2022 sehr gut aufbauen und ich mache wieder echten Laufwinter. Das hat den Vorteil die Rolle nicht nutzen zu müssen und trotz Dunkelheit nach Feierabend sauber und gezielt trainieren zu können bis die Tage wieder länger werden und das Rad verstärkt zum Einsatz kommt. So lange Schwimmen unter 2G noch möglich ist, versuche ich auch hier im Training zu bleiben. Ansonsten lässt sich momentan absolut nichts planen und ich melde definitiv erst im nächsten Jahr auf der letzten Ritze Rennen an. Keine Ahnung was Omicron mit der nächsten Triathlonsaison macht?

Hansa Crosslauf

13.11.2021 Fahrenhorst

In diesem Jahr mein erster echter Wettkampf, mein erster Start für Artiva Sports und meine erste echte Startnummer:

Allerdings quäle ich mich aktuell ja immer noch mit meiner SiBO und damit einher geht natürlich auch das Problem einer anständigen Sporternährung. Kohlehydrate sind tabu und mit der Fructose ist es auch noch so eine Sache. An diesem Morgen hatte ich einmal mehr eine fiese SiBO-Nacht hinter mir und am Start stand ich mit krassen Magenproblemen. Mein ohnehin eingeschränktes Frühstück war satte 4 Stunden her und wie ich nun 9 km ohne Energiedefizit Wettkampf laufen sollte, war mir selbst etwas suspekt. Allerdings ging es nun auch darum, herauszufinden was so überhaupt geht. Und deshalb stand mein Fokus auf nicht überzocken, sondern sauber durchlaufen.

 

Im Starterfeld einer Kreismeisterschaft der Leichtathletik rechnete ich mir ohnehin nichts aus. Der Startnummernempfang war weit vor der eigentlichen Startzeit, was mir aber den Vorteil bescherte die Strecke vorher erkunden zu können. Insgesamt 7 Runden waren zu laufen bevor man wieder ins Fahrenhorster Stadion zurücklief. Zum Glück hatte ich meine Dynafit Crosslaufschuhe gewählt, denn die Strecke hatte es wirklich in sich. Matschiger Untergrund, Trail mit Laub und Wurzeln und dazu ein schöner Kaugummianstieg in jeder Runde.

 

Mit einer Zeitverzögerung von einer knappen Viertelstunde ging es dann endlich los:

Ich kam gut weg und fand auch gleich mein Tempo. Deutlich merkte ich meinen Trainingsfortschritt durch angepasstes Lauftraining im letzten Jahr. Auch der Berg gleich zu Beginn machte mir überhaupt nichts aus und ich arbeitete mich immer weiter nach vorne durch das Feld bis ich kurzzeitig auf Platz 4 lief. Wow, das hatte ich auch nicht erwartet!

Allerdings folgte in der 4. Runde ein kleines Energieloch, weswegen ich das Tempo leicht rausnehmen musste. Zum Glück hatte ich mir Dextro Energen als Notreserve eingesteckt - echte Sportgels vertrage ich ja wegen der Fructose nicht. Allerdings hatte ich auch keine Ahnung was so ein Täfelchen jetzt bewirkt und wie lange meine Lampe damit an bleibt. Ich stellte später im Ziel fest, verdammt lange. 

 

Auch hat sich mein Laufstil DEUTLICH gebessert, wie man hier auf dem unteren Bild sieht. Meine Körperachse verdreht sich, dank intensivem Stabitraining, nicht mehr, so dass die Energie und Kraft direkt in den Vortrieb geht. Ich laufe endlich geradeaus.

Nachdem der Energieschub recht schnell wieder einsetzte, hatte ich zwar 2 Plätze knapp verloren, konnte aber sogar noch wieder etwas gutmachen und andere überholen. Der 6. Platz gesamt (von 17) sowie der 2. in meiner AK inklusive der Zeit deutlich unter 50 Minuten auf der Streckenführung hat mich dann am Ende doch überrascht. Da hat sich wirklich viel im Training getan und mit dem Maximalpuls von 177 war ich noch etwas unter meinen Möglichkeiten geblieben. 

 

Das bestätigte sich auch eine Woche später beim Kuh Cross in Bremen, wo ich dann wirklich Anschlag rannte und am Ende sogar einen Maximalpuls von 187 erreichte. Bericht dazu folgt in Kürze.

 

Zu Fahrenhorst bleibt abschließend zu sagen, sehr schöne Strecke, die trotz der 7 Runden wirklich Spass macht und herausfordert, tolle Orga und ein super Austragungsort. Ich komme gerne wieder. Danke, dass Ihr trotz Corona zu diesem Wettkampf eingeladen habt. 

Sparkassen Kanal Triathlon

07.09.2019

Meine Saison lief nicht optimal, ich wollte Grenzen austesten und Erfahrungen sammeln und dann schenkte mir kurz vor dem Ostseeman Mr. Murphy gleich zwei fiese Infekte. Ich konnte den Ostseeman 113 zwar machen, litt aber wie ein Hund im Wettkampf. Die Regeneration brauchte danach logisch länger, aber weil mir die Saison wegrannte und ich noch Erfahrungen suchte, schob ich noch Bremen und Otterndorf nach und stellte fest: Akku komplett leer. Die Hölle von Q ließ ich deshalb auch sausen, weil ich wenigstens zu Saisonende noch einen optimalen Wettkampf machen wollte. Erholt, ausgeruht und ohne Kompromisse. So startete ich dann in meiner Geburtsstadt Rendsburg beim Sparkassen Kanal Triathlon. 

 

Der Triathlon findet jedes Jahr im Rahmen des „Schleswig-Holstein Netzcup`s“ statt, dem härtesteten Ruderrennen der Welt und ist der einzige Tag im Jahr, an dem Schwimmen im Nord-Ostsee-Kanal erlaubt ist. Meistens ist das Wetter norddeutsch nass und kalt. Die Wechselzone befindet sich direkt unter der historischen Eisenbahnhochbrücke.

Das alte Feuerschiff Cap San Diego war nicht nur kostenlos zu besichtigen, sondern diente in diesem Jahr auch als Attraktion der Schwimmstrecke vom Triathlon. Dadurch musste deutlich weiter an der Fahrrinne geschwommen werden und die Wendeboje war schwer zu erkennen.

Schwimmen:

500m neben der Cap San Diego im 18 C (warmen) Kanalwasser. Etwas unglücklich war die Startleine nach dem Start ins Wasser fallen zu lassen, da ich mich darin verhedderte. Ich merkte es erst überhaupt nicht und dachte im Rahmen der Waschmaschine zurückgehalten zu werden, aber als beim zweiten Versuch nichts ging, sah ich, dass sich das Seil gleich zweimal um meinen rechten Arm gewickelt hatte. Ich musste mich erst befreien und der Meute hinterher schwimmen. Die irrte nach 250m aber auf der Suche nach der korrekten Wendeboje umher, während ich gezielt auf die Richtige zu schwamm und dadurch verlorene Meter ausgleichen konnte. Besser wäre eine andersfarbige Boje gewesen. Das hätte auch am Start schon Diskussionen verhindert. Ich kam als 9. von 23 Frauen aus dem Wasser und war damit knapp eine Minute schneller als im Vorjahr. Für meine Verhältnisse sehr gut.

 

Rad

Der Wechsel ging enorm schnell und ich ging die ersten 12,5 km im 70.3 Tempo an. Mir war klar bis Breiholz nur gegen den Wind mit leichten Steigungen zu fahren und nahm deshalb bewusst Watt raus, um auf dem Rückweg mit dem Wind und Gefälle die Kuh fliegen zu lassen. Dadurch schonte ich meine Beine für den Lauf und kam trotzdem auf gute Geschwindigkeit. Ich überholte und schüttelte andere deutlich ab. Kurz vor dem Ziel hätte ich noch eine weitere Teilnehmerin überholen können, mir kamen aber 4 überholende Autos in die Quere. Sie fuhr vorne weg, ich musste drosseln. Dann wollte ein PKW mit Anhänger auch noch abbiegen und ich musste per Bunnyhop über den Grünstreifen ausweichen. Es folgte die Kopfsteinpflasterpassage im Hafen und jetzt löste sich auch noch mein Sattel. Stehend rollte mit der 6. Radzeit in die Wechselzone ein und war damit mehr als zufrieden.

 

Lauf:

Super gewechselt rannte ich im Halbmarathontempo los und klemmte mich hinter eine andere Teilnehmerin. 2,5 km wollte ich so anlaufen und dann beschleunigen. Der Plan ging auf. Überholt hat mich nur eine sehr schnelle Läuferin im Feld,. Da ich aber am Ende die Teilnehmerin direkt vor mir überholen konnte, machte ich den Platz wieder wett. Keine Glanzleistung mangels Tempotraining, aber ein anständiger 26 Minuten Lauf.

In einer Zeit von 1:27:26 h finishte ich das Rennen und war total happy. Nach all den verkorksten Rennen endlich ein sauberer Wettkampf, der Spass gemacht hat und im Ergebnis ein top Saisonabschluss ist. Im letzten Jahr finishte ich dort in 1:32:02 h, so dass ich mich um knapp 5 Minuten in nur einem Jahr verbessern konnte. Besonders Schwimmen und Radfahren ist besser geworden – einzig das Laufen ist weiter ausbaufähig. Das war aber klar nach den ganzen Ausfällen. Alterklassensieg, der 8. Platz gesamt und somit ein gelungener Saisonabschluss.

 

Ich hoffe jetzt einfach auf eine neue Laufsaison ohne Störungen, Verletzungen und Pech, um meine Laufleistung endlich mit in die Triathlonsaison nehmen zu können. Im Mai konnte ich 5 km in 25 Minuten laufen. Das hätte ich gerne noch gehalten und ausgebaut. Es war aber leider nicht möglich. Ich Versuchs 2020 einfach nochmal!

OSTSEEMAN 113

04.08.2019

Nach dem Wegfall des Ironman 70.3 Rügen, gab es die Möglichkeit im Rahmen des OSTSEEMAN Glücksburg die Mitteldistanz zu buchen. Rügen habe ich 2 x gebucht, weil mir Insel und Ostsee gefällt. Es ist einfach etwas anderes im Meer statt im See zu starten. Der Veranstalter ist mir dabei nicht so wichtig. Die Marke auch nicht. Ich werde mich weder für eine EM noch WM qualifizieren, ich suche in erster Linie Triathlon in einer schönen Umgebung - ein kleines Stück Urlaub im Alltag und in Schleswig-Holstein bin ich sogar geboren. Zwischen zwei Meeren - Piratin halt ;-)!

Allerdings fiel mir im Winter auf, dass nach Meldeschluss die Anmeldung noch 2 x geöffnet wurde. Erste Stimmen, wie: „Wird das nicht zu voll?“ waren zu vernehmen. 

 

Ich hatte mich erstmals gut vorbereitet. Hatte einen ganzen Winter sauber und ohne Unterbrechungen durchtrainiert. War nie krank. Murphys Gesetz schlug aber 4 Wochen vor dem Start mit einer 2 Wochen langen und schweren Bronchitis zu, die im Infektasthma mündete. Würde ich mit der Spastik eine Mitteldistanz durch-stehen? Die erste Woche nach dem Infekt versuchte ich wieder zurück ins Training zu finden. Spastischer Husten bei jeder Belastung. Selbst Asthmamedikamente halfen nur wenig. Als ich wieder etwas „drin“ war: Mageninfekt - super! Von Montag bis Mittwoch war ich tot müde, schlapp und es grummelte ständig im Bauch. Trotz der ganzen Plage ging ich zur Arbeit und der Arsch bezüglich meines Ostseeman Starts ging auf Grundeis. Kann es nicht einmal nach Plan laufen? 

 

Am Freitagmorgen gab es nur Tee zum Frühstück und der Magen gab erstmals Ruhe. Die Anreise nach Glücksburg verlief stressfrei und wir trafen frühzeitig am Yachtclub zum Check-In zum Camping vom Veranstalter ein. Deshalb konnten wir uns noch einen ruhigen Platz ohne Nachbarn aussuchen und hatten von dort kurze Wege zum Start-/Zielbereich und zu den Waschräumen. Für 3 Übernachtungen inkl. Strom, Wasser, Duschen, Toiletten, Spülküche und Waschmaschine mit Trockner haben wir 45 Euro pro Person bezahlt und können diese Möglichkeit nur wärmstens weiterempfehlen. Der Platzwart war super nett und verwechselte mich ernsthaft mit Daniela Ryf:

 

„Ich habe sie schon mal im TV oder den Medien gesehen!“

„Nein, das kann nicht sein.“ (Oder liest er meinen Blog?)

„Doch, oder waren sie schon mal hier?“

„Nein, ist das erste Mal.“

„Jetzt weiß ich, sie haben schon mal Hawaii gewonnen!“

 

Das ganze total überzeugt, es handelte sich nicht um einen Scherz und der Mann stand mit beiden Beinen im Leben. Es gab ein großes Gelächter mit dem Kommentar von mir:“ Schön wärs, aber dafür reicht es dann doch nicht“.

 

Nach Aufbau unseres T6-Lagers ging es zur Registration, kurz über die Expo und den Start-/ Zielbereich. Ich habe mich sehr gefreut viele bekannte Gesichter getroffen zu haben. Meinen Trainer Basti von der Bewegungsschmiede, der zum großen Bruderduell angetreten war. Sylvia von Lanakila Sports, die ich schon länger kenne, aber noch nie persönlich getroffen habe. Sie macht unglaublich schöne Triathlonbekleidung für Frauen und ihre Liebe zum Sport kommt darin stark zum Ausdruck. Wir waren sofort auf einer Längenwelle und ich denke, wir bleiben auch weiter in Kontakt. Ausserdem das komplette KiWAMi Team aus Mainz und ganz viele liebe Blogleser und bekannte Gesichter. Danach ging es direkt zur Nudelparty in der Bootshalle.

Das Wetter war super: 25 C, sonnig, wenig Wind, kein Regen, Wassertemperatur 21 C. Besser geht nicht für eine Mittel- oder Langdistanz. Kein Hitzekoller, wie in Frankfurt oder Hamburg die Wochen zuvor. Glücksburg hat mein Herz sofort erobert. Die Location war einfach genial, die Organisation mehr als herzlich, die ganze Aufmachung stark an Ironman angelehnt und es war fast wie auf Rügen! Das Ganze zu anständigen Konditionen mit fairem Athletenumgang.

 

Am Samstag nahmen wir kurz die Radstrecke in Augenschein und ich nutzte die Gelegenheit mich in der Ostsee etwas einzuschwimmen. Dabei testete ich den neuen Neoprenanzug „Swift“ von KiWAMi, den ich durchaus positiv bewerte. Bericht folgt!

Ich schwamm damit sogar schneller als das Personenschiff von Glücksburg, weil ich nicht wusste, dass es dort tatsächlich verkehrt. Ich schwamm die Seebrücke hoch, wie auch ein Triathlet zuvor, um die erste Boje zu erreichen, als plötzlich von der Seebrücke eine DLRG-Aufsicht hinter mir her rannte und wild mit den Armen gestikulierte. Als ich nach vorne schaute, sah ich das große Personenschiff direkt auf mich zukommen. „Ach, du Scheiße!“ Das DLRG Boot tauchte neben mir auf, um mich abzusichern und weil ich selbst eine DLRG-Ausbildung habe, war ich sofort so schlau Vollgas im Schutz neben dem Boot direkt aus der Fahrspur zu schwimmen, so dass die Kollision in letzter Minute verhindert werden konnte. Mein Dank geht an das Team der DLRG. Gut, dass es Euch gibt! 

 

Um 14 Uhr dann Check-In:

Abends haben wir noch gegrillt. Die Nacht war allerdings mehr als kurz, weil kreischende Teeniekinder in der Yachtschule lautstark in einen Geburtstag hinein feierten. Da muss mehr als nur Alkohol im Spiel gewesen sein;-)…..?

 

Raceday:

07:20 Uhr Start, bis 06:30 Uhr hatte die Wechselzone geöffnet, also 5:10 Uhr  Auf-stehen. Kurz das Rad kontrolliert und anschließend noch einmal kurz im Hotel aufs Klo…..Scheiße….Reißverschluss am Triathlonanzug im Eimer. Daniela Ryf verfolgte mich. Umziehen war nicht mehr möglich. Es half nichts. Ich musste so starten. 

 

Swim:

Massenstart. Der Name war an diesem Morgen Programm. Ich habe schon Wasch-maschine erlebt, aber selbst die ging auf den ersten 500m nicht. Nach 200m war das Feld auf engstem Raum so dicht, dass keiner mehr schwimmen konnte, alle sich ansahen und einige brüllten:“Hier kann man nicht schwimmen“. Erst nach der roten Boje löste sich der Haufen mit weiteren 500m Waschmaschine langsam auf. Bedingt durch den aufgerissenen Triathlonanzug war der Oberkörper bei Wasser-kontakt ganz schön kalt, Radfahren wurde später noch besser. Eigentlich habe ich gut in meinen Rhythmus gefunden, konnte nach der Wende noch Seesterne, -igel und Fische im flachen Wasser beobachten und schluckte kurz vor Ende nochmal richtig Wasser, weil Seegang von rechts einsetzte. Schön war auch als die LD in ihre zweite Runde abbog und komplett über das MD-Starterfeld schwamm *aua*. Beim ersten Bodenkontakt bekam ich einen schönen Kältekrampf in der rechten Wade, musste im Wasser dehnen und bin nach 43 Minuten zügig gewechselt …..aber die Wechselzone BRODELTE…..ja, wirklich auseinander zieht sich ein Starterfeld nicht beim Schwimmen, aber es kam noch schlimmer.

 

Rad:

Es war VOLL, die Runde hatte nur 30 km, die Langdistanz rollte schon auf ihr und teilweise waren die Strassen sehr schmal oder nur halbseitig freigegeben. Scharfe, Kurven mit schnellen Abfahrten und wenig Absicherung in diesen Bereichen. Es schepperte am laufenden Band. Entweder durch eigene Blödheit oder riskante Überholmanöver skrupelloser Starter. Ich ging null Risiko. Heißt natürlich auch, dass ich komplett rausnahm und Zeit verlor. Die Bilanz an diesem Tag 15 schwere Radunfälle, einer davon besonders schwer. Nö, das war es nicht wert. 2:53 h - kann ich schneller, war aber besser so. Es war auch anstrengend zu fahren, weil man sich ständig aufgrund der Masse konzentrieren musste. Ausserdem kalt, wenn du morgens um 8 Uhr mit freiem Oberkörper auf dem Rad sitzt *brrrr*.

 

Lauf:

War klar, dass sich spätestens hier meine Infekte bemerkbar machten. Mein Magen funktionierte zwar, aber irgendwie kam kaum Energie im Körper an. Bereits nach dem Radfahren fühlte ich mich total leer. Hinzu kam Spastik vom Asthma. Zwischen Energie- und Luftmangel quälte ich mich durch den Halbmarathon. Die 1. Runde war noch o.k., die 2. war schon hart und in der 3. ging nichts mehr. Gel rein, 10 Minuten Power on, dann Akku leer. Das ging ständig so und irgendwann war der Magen mit der Gelmenge überfordert. Erste Gehpassagen. Nach der 2. Runde wollte ich erst in den Sack hauen, bin dann aber doch in die 3. Runde gelaufen. Es war keine einfache Runde: Crosspassagen, bergauf- bergab mit vielen Kurven. Generell kein schneller Parcours. Der aufgerissenen Anzug nervte auch: sah blöd aus, aber oben ausziehen hätte den Verlust Nutzung der Taschen bedeutet, die ich dringend für die Gels brauchte…..noch nie habe ich so viele in einem Rennen gegessen. Die letzten 2 km lief ich dann zu meinem Erstaunen im anständigen Tempo durch und beendete den HM nach 2:17h. Das war gar nicht so schlecht, wenn man die vielen Gehpassagen abzieht. 

Die Endzeit belief sich auf 5:57 h. Unter 6 Stunden geblieben, geht für die Nummer noch in Ordnung. Fazit: Finish geglückt, Infekte wirkten noch nach, Trainingszu-stand war gut und mein größtes Problem war die Energiebereitstellung. Ich glaube einfach, dass der Mageninfekt noch nachwirkte. Nur 10 Minuten schneller (die gingen bei den Gehpausen verloren) und es wäre Platz 4 von 22 in meiner AK geworden. Schade, denn einen 2:05 h HM kann ich eigentlich laufen.

 

Fotos vom Rennen gibt es keine. Die vom Laufen sind mit dem kaputten Anzug einfach furchtbar und die beiden Radfotos sind zwar ganz schön, aber 18 Euro pro Bild ist mir dann doch zu teuer. Am Abend fand bis 22 Uhr eine echt geile Finisherparty der letzten Langdistanzler im Zielbereich und ein großes Feuerwerk über der Ostsee statt. Letzteres gibt es bei Ironman nicht.

 

Abschließend sei angemerkt, dass der Ostseeman eine unglaublich schöne Ver-anstaltung ist, die vom ganzen Ort Glücksburg getragen wird. Noch nie waren Helfer, Ordner, Anwohner und Organisatoren so entspannt und hilfsbereit. Triathlon mit Herz auf Niveau eines Ironman zu absolut fairen Konditionen. Landschaftlich nah an Rügen dran.

 

Verbesserungsbedarf:

Zu viele Starter auf der Mitteldistanz beim Schwimmen und eine völlig überfüllte Radstrecke sorgten für 15 schwere Radunfälle und keinen optimalen Rennverlauf. Nun ist es so, dass der Veranstalter Ironman es dem Ostseeman schwer macht, da er unbedingt immer eine Woche vor dem OM in Hamburg ausrichtet. Dadurch reduziert sich die Starterzahl beim OM auf der LD. Der Ostseeman 113 in Damp durfte nicht mehr ausgetragen werden und die MD jetzt nach Glücksburg zu holen, sollte die Starterzahlen aufbessern. Die Idee ist grundsätzlich gut, aber die Startgruppe MD war einfach zu groß. Entweder man führt versetzte Startgruppen ein, um das Feld zu entzerren oder man lässt die MD später starten. Letzteres hätte sogar den Vorteil, dass die LD-Starter keinen so einsamen Marathon laufen würden. Der Veranstalter hat das Problem erkannt und wird es 2020 lösen. Ich für meinen Teil werde dann auch wieder am Start stehen. Einfach ein tolles Rennen. 

Blue Challenge

08.06.2019

Did not start. Jetzt stellen sich einige die Frage wieso? Da trainiert sie, da reist sie teuer an und startet dann nicht? Die Ibiza Blue Challenge ist eigentlich kein klassischer Triathlon, sondern eine Challenge, also  Herausforderung. Blau, weil sie im offenen Meer geschwommen wird, mit 2,5 K stark schwimmlastig für eine Mitteldistanz ist und mit Climbing, Ultratrail und zwei Wechselzonen einfach extrem. Starten tun hier in der Regel nur eine Hand voll spanischer Ultratriathleten und -schwimmer. Ein Ultraschwimmer hat hier bereits 80 km zum Festland zurückgelegt und andere schwimmen Wettkämpfe über 5-30 km rund um die Nachbarinsel Formentera. Bei dieser Challenge geht es einfach nur um ein Finish außerhalb des Timeouts.

 

Ich hatte dieses Finish bereits im letzten Jahr geschafft, war gut vorbereitet und wollte es einfach besser machen, aber das ungewöhnliche Wetter bereitete mir einen Strich durch die Rechnung. Bereits die gesamte Woche vor dem Wettkampf herrschte ungewöhnlich starker Wind nie unter 30 km/h und in Böen teilweise bis zu 50 km/h. Das sorgte nicht nur für extremen Seegang, sondern auch für Probleme auf dem Rad. Ausserdem brachte er auch Quallenschwärme mit. Wer die kleinen „Medusas „ kennt, der weiß auch, dass sie im Gegensatz zur Ostseequalle über eine Woche lang übel brennen können. Open Water Schwimmrennen sind ihnen schon mehrfach zum Opfer gefallen und in den Tagen vor der Blue Challenge war es überhaupt nur in geschützten Buchten der Ostküste möglich. Der Seegang war aber selbst dort so heftig, dass man kaum von der Stelle kam. Aus diesem Grund hatte ich schon eine leichte Vorahnung was uns an den „Islas Margaritas“ auf offenem Meer, also ungeschützt offshore, erwarten würde.

Am Abend zuvor verlief das Briefing auch etwas verhalten, da selbst die Ultra-schwimmer Bedenken hatten. Es gab sogar Medusa-Badekappen und den Hinweis, es würde ein anderes Boot eingesetzt werden als im Jahr zuvor: „mas romantico“! Was Spanier darunter verstehen, war mir schon klar, wurde am nächsten Morgen aber überboten. Eine einfache Holzschaluppe ohne Fahrgast-kabine, wie man Flüchtlingsboote aus Afrika kennt, statt ein moderner Katamaran wie im Jahr zuvor. Statt 20 Minuten fuhren wir fast eine Stunde bis zu den Inseln.

 

Die erste halbe Stunde verlief noch recht ruhig, auch wenn es saukalt war, dann wurde das Meer immer unruhiger und ich sah eine große Wolkenfront über den „Margaritas“. Die Stimmung an Bord wurde immer angespannter. Die Wellen immer höher. Das gesamte Boot wurde hin und her geworfen. Die Kapitänin hatte sichtlich zu tun, es unter Kontrolle zu halten.

Als die Wellen 1-2m hoch rollten, war unser Ziel erreicht. Neopren anziehen! Ich sah Ralf an und fragte: „Willst Du dort schwimmen“? Er sagte sofort „nein“. Und nicht nur wir beide taten es, auch ein britischer (normal) Triathlet verweigerte von Bord zu gehen.

 

Es gab mehrere Gründe dafür:

- aus 2,5 km können bei solchem Seegang schnell 5 werden

- einarmig mit meinem Handicap war hier ganz klar eine Grenze erreicht

- mangelhafte Rennabsicherung unter Extrembedingungen

- Quallen

 

Ein normaler Ironman wäre hier ganz klar zum Duathlon geworden, die Blue Challenge ist eben anders. Ich wäre in den Wellen hin und her geschleudert worden, da ich mit dem linken Arm die Wasserlage kaum stabilisieren kann, auch hätte mir die Kraft gefehlt. Die Badekappen waren lila und im Wellenmeer überhaupt nicht mehr erkennbar gewesen. Das Areal der 2,5 km war riesig und wurde mit nur 2 Motorbooten und 3 Kanus überwacht. Keine Rettungsbojen zur Markierung der Schwimmer. Bei Wasserausstieg wurde man von den Wellen gegen die Felsen geschleudert. Im Notfall wäre man überhaupt nicht aufgefallen oder gefunden worden. Für mich eine absolut klare Entscheidung.

 

Und jetzt kommt die lustige Seefahrt, die ich 6 Stunden lang erlebte, bevor wir wieder zurückfuhren. „Mas romatico“ halt:

 

Zunächst gab es akute Probleme die Schwimmer ins Wasser abzusetzen. Das dauerte bereits 30 Minuten. Bei den Kanus das gleiche Problem. Der Start verschob sich erheblich. (Anmerkung: Auf den Bildern sieht man den Seegang nicht in seiner realen Dimension)

Alle auf dem Boot verbliebenen Personen kämpften zeitweise mit Seekrankheit. In der Beziehung war ich gut instruiert von meinem damaligen Guardia Civil Einsatz im Mittelmeer. Merke: seekrank wirst Du nur bei horizontalem Kippen nicht bei seitlichem Rollen. Der Schwerpunkt des Bootes ist immer in der Mitte, die Bewegung somit hier auch am geringsten. Ich bevorzugte es deshalb auf dem Motor zu sitzen. Der war ausserdem auch schön warm. Unser britischer Athlet hingegen sprach kein Wort mehr, war bleich und kämpfte mit der Übelkeit. Sobald ich vom Motor wegging, wurde mir schlecht, weshalb ich immer wieder zur Mitte tendierte, weshalb sich meine Übelkeit in Grenzen hielt.

 

Inzwischen war das 1. Kanu in den Wellen gekentert und die FETRI versuchte zu helfen:

Der Pilot des Kanus ohne Neoprenanzug und im kalten Wasser. An Bord der FETRI konnte er zunächst nicht gezogen werden. Er wäre gegen die Bordwand geschlagen. Das Kanu konnte auch nicht sofort geborgen werden, weil es voll Wasser gelaufen war. Die ganze Rettungsaktion dauerte gut 15 Minuten. Als der klappernde Kanut wieder in seinem Boot saß, versuchte er unser großes Boot zu erreichen, wobei er fast wieder gekentert wäre. Als er uns erreichte, war er so stark unterkühlt, dass er sich kaum bewegen konnte. Zu viert versuchten wir ihn und das Kanu an Bord zu heben. Dabei hingen wir über die rechte Bordwand und wurden seekrank. Ralf kotzte im hohen Bogen über die Reeling. Die Kapitänin war kreidebleich und würgte ebenfalls. Jetzt war wirklich allen schlecht.

 

Während Vincenta es nach über einer Stunde endlich schaffte nach 1,5 km die Puerta del Cielo zu durchschwimmen und in der „Puerta „ mehrere Minuten stand wie ein Eimer, weil ihr 2m hohe Wellen frontal entgegen kamen, wären wir fast gekentert. Einen kurzen Moment nicht aufgepasst, erreichte unser Seelenfänger einen so hohen Neigungswinkel, dass wir alle dachten zu kippen. Im letzten Moment steuerte unsere kotzige Kapitänin noch gegen und war selbst erschrocken.

 

Im letzten Jahr war ich die 2,5 km in 44 Minuten geschwommen und jetzt brauchte Vincenta über eine Stunde für 1,5 km – 1 km fehlte noch! Das war der Moment, in dem ich mein DNS überhaupt nicht mehr bereute.

 

Mittlerweile waren 3 Stunden vergangen und das Ultra Swim Race war auch gestartet, als ich auf die Toilette musste. Gab es überhaupt ein Klo? Die Kapitänin verwies auf eine Holztür ohne Griff unter ihrem Führerhaus. Darin war eine normale Toilettenschüssel ohne Spülung, kein Fenster – einfach eine Box. Ich also hinein, Tür zu und im selben Moment sowas von SEEKRANK !!!. Es war dunkel, es gab keinerlei Orientierung und es schaukelte unkontrolliert, es war einem SOFORT übel. Unglaublich! Man muss sich das jetzt vorstellen, wie eine Katze, die man in einen dunklen Karton steckt und kräftig schüttelt. Die absolute Hölle. Du hast jetzt die Wahl: Kotzen oder Pinkeln oder beides irgendwie, was nicht so einfach war. Ich kriegte es hin. Ich wollte nur noch raus aus dem Loch und zurück zum Motor als die Kapitänin rief: „Spülen!“ Also Eimer über Bord und der lief nicht gleich voll….über der Reeling wurde es wieder schlimmer, zurück in die Box musste ich die Kloschüssel treffen, gleichzeitig wollte ich nur noch RAUS. Ich traf, aber leider schlug in dem Moment eine Welle von unten in das Boot, schoss durch die Toilettenschüssel und ein Geysire schlug aus der Toilette heraus. Das Ganze muss ausgesehen haben, wie in einem schlechten Monty Python Film. 

 

Nach 6 Stunden Seefahrt erreichten wir endlich den Hafen von Sant Antoni.

 

Es gibt Dinge im Leben, die vergisst du nie. Auch wenn ich nicht starten konnte, werde ich diese Triathlongeschichte nie vergessen. Sie war zugleich meine schlimmste Seefahrt, die ich je hatte. Ein normales Triathlonfinish wäre hingegen richtig langweilig gewesen. An Bord war mir weder zu Lachen zumute noch hatte ich Bock etwas zu dokumentieren. Du kämpfst dann einfach nur noch mit Dir selbst, aber anschließend haben wir uns totgelacht. 

 

Es war einfach "mas romantico" ;-)!

Maschseetriathlon

25.05.2019 

Man kann sich darüber streiten, ob der September oder der Mai der bessere Termin für die Veranstaltung ist, eins steht aber außer Frage: der Maschsee war schon immer saukalt und im Mai stehen die Chancen deutlich schlechter für wärmeres Wasser als im September. 6 Tage vor dem Start wurden 10 C gemessen, einen Tag davor 21 C (+10 ?) und nach dem Rennen sollen es 17 C (-4 C) gewesen sein.

 

Der künstliche Teich hat einen kalten Zufluss. Je nach dem wann und wo gemessen wird, schwankt es erheblich. Mir war von Anfang an klar, es wird kalt wie immer. Hinzu kam ziemlich fieses Wetter mit Wind. Noch nie habe ich am Start im Neo so mit den Zähnen geklappert! An Land war der Neo trocken die perfekte Wärmebekleidung, wie man hier auf dem Pre-start Foto mit dem Team von Maxxprosion sieht. Ja Gabi, nächstes Mal den Neo nicht vergessen, nä! ;-)

War übrigens super nett Euch persönlich kennenzulernen. Mein neuer Sport-nahrungspartner und zugleich Sponsor der Streckenverpflegung am Maschsee. 

 

Zuvor hieß es noch Check-in:

Ich schreibe diesen Blog für den normalen Hobbyathleten. Hier soll sich jeder wiederfinden, der den Sport nicht so perfekt betreibt. Der arbeiten muss und wenig Zeit zum Training hat. Der Probleme mit Material oder Training hat und einfache Lösungen sucht. Keine Materialschlachten wie im Profibereich oder Tipps, die ein Hobbyathlet nicht umsetzen kann. Ich wollte immer den Spass an Bewegung vermitteln, herausstellen, dass eigene Ziele zu verfolgen viel wichtiger ist. Dass der Sport einem Selbstwert und Motivation für den Alltag geben kann und man sogar „Handicaps“ oder Erkrankungen durch ihn deutlich verbessern kann. Einfach auf den Punkt gebracht: „Wir sind Triathlon!“ – nicht die Profis – wir (be)leben den Sport. Ich freue mich besonders, wenn meine ganze Schreib- und Fotoarbeit auch genau das in der Realität bewirkt. Viele haben mich in Hannover angesprochen, kannten mich oder fragten „Hey, wir kennen Dich von Instagram, dürfen wir ein Foto mit Dir machen.“ Besonders schön, wenn es die jüngere Generation ist. Die vom Sofa zu bekommen, ist mir besonders wichtig! Danke für das tolle Swim-Bike-Run-Feedback!

 

Start war 2. Welle um 14:45 Uhr…..woooh, mir fast schon zu spät. Es klapperten die Zähne im Neo – es war saukalt. Selbst 2 Badekappen konnten den Hirnfrost nicht verhindern. 500m habe ich gebraucht, um mich an das kalte Wasser zu gewöhnen. Es war zum Abgewöhnen. Olympisch brauch ich so nicht nochmal! Der Maschsee wie immer eine undurchsichtige Brühe. Man sah unter Wasser nichts! Nicht mal die Füße vom Vordermann. Orientierung nur über Wasser möglich. Wasserschatten nur schwer zu halten. Und Waschmaschine der übelsten Art.

Kenn ich alles, habe ich schon oft erlebt, aber was nach 500m passierte, war nicht nur unsportlich, sondern höchst gefährlich. Ein männlicher Schwimmer, dem im Gewusel wohl die Sicherung durch Hirnfrost durchgebrannt war, drückte mich vorsätzlich von oben mit der Hand auf meinen Kopf unter Wasser, so als wollte er mich ertränken und hielt sekundenlang nach. Da ich in Sauerstoffschuld schwamm, was im Wettkampf ja völlig normal ist, hatte ich nicht genug Luft, der Atemreflex setzte ein, ich bekam Panik, er ließ jetzt zwar los, aber ich hatte bereits einen großen Schluck Wasser in der Lunge. 2-3 Minuten musste ich stoppen, rang nach Luft und musste husten. Nichts ging durch den Kopf außer der Gedanke vorzeitig in den Sack hauen zu wollen.

 

Ich bin selbst voll ausgebildeter Rettungsschwimmer der DLRG und nicht zimperlich im Wasser, aber diese vorsätzliche Aktion kann übel ins Auge gehen. Frauen können aufgrund der Masseunterschiede in solchen Situationen schlecht gegen-halten. Die Sauerstoffschuld durch die Wettkampfsituation kann bei vorsätzlichem Nachhalten, wie hier passiert, zum Black-out führen. Das DLRG Boot war 100m weit weg. In der Wasserschlacht wäre ein bewusstloser Schwimmer erst verzögert aufgefallen. Ist es das wert? Ich finde nicht. Und falls er das hier lesen sollte, bitte denke über die Aktion nach und wiederhole sie nicht. Kein Triathlon der Welt ist  sowas wert!

 

Ich bin dann doch weitergeschwommen, meine angepeilte Zeit aber war im Eimer: 32 Minuten im Neo ist für mich wirklich schlecht.

 

Der Wechsel lief gut. Rauf aufs Rad und Zeit wett fahren. Hannover sollte für mich ein Trainingsrennen für die Blue Challenge in 2 Wochen sein. Andernfalls hätte ich auch nie OD im Mai gebucht. Die niedersächsische Landesmeisterschaft juckt mich als Hamburger Piratin generell nicht. 5 Runden pottflach Ballern – kann ich. 20 Jahre Radsport nimmt mir keiner. In der 4 Runde dachte ich kurz einen DTU-Schiri-Anschiss zu kriegen. Windschatten war nur noch bedingt haltbar. Zu voll. Aber den Anschiss kassierten 2 Lutscherinnen hinter mir. Das hätte noch gefehlt. Und so beendete ich den Radsplit in 1:07h (10. Zeit – kann sich sehen lassen) und lag damit wieder gut im Rennen.

Allerdings kniff jetzt vom Radfahren in Aeroposition wieder der Magen. Einfach ätzend und so musste ich die ersten 2 Laufrunden drosseln, stellte die Wasseraufnahme und das Essen ein und bekam die Sache tatsächlich wieder in den Griff. Die 3. Runde lief erstmals stressfrei und in der 4. Runde konnte ich nochmal zulegen. Mit 53 Minuten hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet. Waren ja nur 2-3 Minuten Verlust zur Bestzeit trotz Wanstrammeln. Endzeit 2:37h und happy !!!

 

4. Platz AK. Um auf den 3. zu kommen hätte ich 49 Minuten laufen müssen oder 2-3 Minuten schneller schwimmen. Das ging jetzt zwar in die Hose, ist aber möglich. Bei der niedersächsischen Landesmeisterschaft hätte es schon für den 3. gereicht. Gesamt ist es der 31. Platz. Fazit: ich bin erstmals in der Lage durch Swim & Bike so vorzulegen, dass sich mit verbesserter Laufleistung der Schaden im Gesamt-ergebnis in Grenzen hält. Das ist echter Fortschritt! Da zahlt sich der ganze Laufwahnsinn ohne Leistungsverlust auf dem Rad endlich aus. Alles richtig gemacht!

 

Abschließend gibt es an der neuen Streckenführung des Maschseetriathlons nichts zu meckern, auch wenn die Radstrecke spätestens in der 4./5. Runde etwas zu voll wurde. Die DTU-Schiris waren unter den Umständen sehr fair. Das Wetter hätte besser sein können, aber sonst war alles top organisiert. Nur, ob ich nochmal OD im Mai mache, weiß ich nicht … VD ist kürzer kalt zu schwimmen ;-) !

Ironman 70.3 Rügen 2018

08./09.09.2018

Ich wollte den IM Rügen schneller finishen. Einfach gedacht, aber nichts lief im gesamten Jahr nach Plan. Im Winterhalbjahr trainierte ich Grippe, das Swim & Run Camp bestritt ich mit Halsschmerzen und das Lauftraining war ein einziges Stop & Go. Ich war sogar mal kurz an dem Punkt 2018 komplett in den Sack zu hauen. Zwei Mitteldistanzen finishte ich auf der letzten Rille (Trainingsrückstand & Magen-probleme). 

 

Freitag:

Perfektes Wetter: 4 Tage Sonne auf Deutschlands größter Insel. Super schnell angereist, tolle Ferienwohnung direkt in der Nähe von Start und Ziel, folgte die Akkreditierung. Also ich als Grenzpolizist bin ja schon gründlich bei der Ausweis-kontrolle, aber die Dame bei Ironman wollte mich fast nicht rein lassen: “Wo ist denn ihr Pony?“…dabei schaute sie konzentriert auf meinen Perso. Meine Antwort:“ Ich bin vom Reiten zum Triathlon gewechselt, sonst wäre ich wohl nicht hier oder?“, stieß dann zum Glück auf ein kleines Lächeln. Ich hatte schon Angst noch zum Frisör zu müssen ;-)! 

Abends waren wir dann zum „Welcome Bankett“. Wir versuchten unsere 250 Euro Startgeld aufzuessen, aber die lange Schlange am Buffett sorgte eher für ein Verhungern.

 

Samstag:

Erst Kaffee in der Sonne, mittags dann der Versuch eines kurzen Technikschecks mit dem Bike auf der Prorarer Chaussee. Ich spreche hier wirklich von einem Versuch, denn Radfahren bei der Verkehrsdichte war schon fast lebensgefährlich. Nach ein paar gegenseitig gezeigten Vögeln zwischen Triathlet und Autofahrern, habe ich nach 10 km das Ganze abgebrochen. Radfahren auf Rügen geht echt nur im Wald. Zum Glück stellte ich aber noch fest, dass mir der Flaschenhalter am Bike gebrochen war. Also nochmal los einen Neuen kaufen.

 

Um 14 Uhr war ich eine der Ersten in der Wechselzone, weil ich bei dem top Wetter den Nachmittag doch lieber am Strand verbringen wollte als mit organisatorischen Dingen. Das Wechselzelt stand dieses Jahr am Ende der Ladestraße Bahnhof Binz- hieß noch weitere Laufwege im Rennen als ohnehin. Ich gehe mal davon aus, dass Ironman noch mehr Starter zugelassen hat als im letzten Jahr, weshalb alles noch etwas größer war.

Danach war Beach angesagt bei Traumwetter. Was für ein geiler Saisonabschluss am Meer!!! Naaa, Bike von Patrick Lange auf den Foto`s gefunden? ;-)

 

Raceday:

Mies gepennt, Schulter und Nacken verlegen mit dem komischen Kissen der Ferienwohnung, hatte ich Kopfschmerzen. Kenn ich schon, konnte ich aber heute überhaupt nicht gebrauchen. Auch stellte ich fest, dass sich am kleinen Zeh eine Blase gebildet hatte. SUUUPER, fängt gleich toll an und so wackelte ich matschig und genervt zur Wechselzone.

 

Wenig später kroch ich in meinen Neo und „rrrraaaatsch“….mmh schönes Loch im Arm. Ermüdungsriss im Neopren. Ja, nächstes Jahr ist dann doch ein Neuer fällig. Ich dachte nur: Hauptsache mir reisst jetzt nicht gleich der Arsch auf und ich ersauf in dem Ding – ganz nach dem Motto „Anything is possible“. Aufstellung zum Rolling Start. Schon komisch, wenn du mit einem Handicap, mit dem du ursprünglich keine 500m mehr schwimmen solltest, plötzlich im vorderen Startfeld stehst….ich bin schon „weit“ gekommen im Triathlon *wunder*....

Ich war kurz im Wasser zum Einschwimmen, musste jetzt aber im Neo mit 2 Badekappen länger in der Sonne ausharren. Gefühlt wie im Treibhaus!!! Dann der Startpfiff, rein ins 19 C kalte Wasser mit völlig überhitztem Körper. „Leck mich am  A****“, war das kalt. Atmung im Eimer, Schulter- und Nackenmuskulatur war sowieso schon zu und die Badekappen auf dem Kopf wurden immer kleiner. Bis zur ersten Wendeboje war nix mit sauber Schwimmen, anschließend fand ich endlich meinen Rhythmus; nur Wasserschatten fiel irgendwie spärlich aus. Letztes Jahr war richtig klasse Neolutschen angesagt. Und es nahm kein Ende. Orientierungslos in der Ostsee. Wie lang ist die Schwimmstrecke nochmal?

 

Als ich endlich über die erste Transpondermatte lief der Schock: 48 Minuten Schwimmzeit!!! Hinter mir und vor mir die gleichen Gesichter. So schlecht geht doch auf 1,9 überhaupt nicht. Kopfschmerz hin oder her?! Das ist so ein Moment, wo du realisierst, dass deine Bestzeit sich gerade atomisiert hat und genau das konnte man in vielen Gesichtern lesen.

 

Der Wechsel gelang mir tatsächlich in irre kurzer Zeit, aber nützt die mir noch? Bike geschnappt und raus auf die Prorarer Chaussee. Eine einzige Perlenkette an Radfahrern fern der Triathlonbox rollte aus Binz heraus. Kaum aus dem Wald heraus übelster Wind frontal in Richtung Bergen, wo es ohnehin schon leicht bergauf geht. Meine fixe Idee auch mal schneller Rad zu fahren, löste sich gerade in Luft auf. Die erste Runde war ein einziges Gelutsche aller Sportler, weil die DTU Schiris sich schön um die Profis kümmerten. Kein Promi zu sein, hat manchmal auch Vorteile. Hier aber ging es auch überhaupt nicht mehr anders - zu voll. Erst in der 2. Runde war Abstand wieder möglich.

 

Kurz vor der Abfahrt 1. Runde nach Binz war ich gerade dabei meinen sauber auf das Oberrohr geklebten Power Bar wieder zu lösen und zu essen. Dabei klebte das widerspenstige Ding, weich geworden von der Fahrt inzwischen überall. Mund voll, verkleisterte Hände drehte ich mich nach links herum und glotzte frontal in eine große Fernsehkamera. Kurz darauf heizte der amtierende Weltmeister Patrick Lange an mir vorbei. Ach Du Scheisse, hoffentlich war das nicht live? Nächster Gedanke: Einfach mal weniger fressen und schneller fahren! Letzteres funktionierte dann trotz zunehmend krasser Windverhältnisse doch noch ganz gut. Minus 4 Minuten zum Vorjahr. Windverhältnisse wie 2017 und es wäre sogar mehr drin gewesen!

 

Der Lauf lief gefühlt perfekt. Gleichmäßiges Tempo, gut Energie zugeführt, lief ich eigentlich wie eine Nähmaschine ohne jeglichen Einbruch. Die Blase am kleinen Zeh scheuerte dank Meltonic Creme überhaupt nicht und die lästigen Kopfschmerzen rannte ich mir nach 10 km doch noch weg. Einzig der Kohledampf der Binzer Museumsbahn sorgte in der 1. Runde für einen unschönen kleinen Asthmaanfall, den ich gerade noch so wegathmen konnte. Bronchialkrampf hätte auch das AUS bedeuten können. Die letzten Kilometer konnte ich sogar nochmal krass Tempo anziehen und kam hier sogar auf einen 4 Minuten Schnitt im Lauf.

 

100m vor dem Ziel warf Ralf mir die Vereinsflagge über die Bande. Strandräuber 70.3. Rügen mit einer echten Piratin musste jetzt einfach sein und kam auch richtig gut an sowie das anschließende Bad in der Ostsee:

5:54 h - bääääääm - gefühlt war es besser als 2017 und doch war es 6 Minuten schlechter ??? Kann das sein?? Ich habe 4 Tage inkl. Garminanalysen gebraucht, um zu verstehen, wo die Zeit geblieben ist und ob ich jetzt wirklich besser war oder nicht.

 

Das Schwimmen war satte 300m länger, weil die Bojen völlig abgetrieben waren, was Ironman später sogar bestätigte. 2017 schwamm ich 1,9 K in 37:02, jetzt schwamm ich 2154m in 37:23 Min (muss Ideallinie gewesen sein, denn die meisten Athleten hatten 2200m auf der Uhr). Krass verbessert!

 

Rad: 2:52h versus 2:48h bei deutlich stärkerem Wind. Also besser.

 

Lauf: 2:06h zu jetzt 2:09h, also 3 Minuten Unterschied. Wesentlich schneller war nicht drin mangels Training, das war von Anfang an klar. Nach Vergleich Garmin war ich trotzdem leicht besser, denn die längere Wechselzone sorgte für Plus und ansonsten war das Tempo so gut wie gleich. Besser war es dennoch, denn einen 4 Minuten Schnitt konnte ich 2017 nicht mehr zum Ende anziehen, auch habe ich mich damals deutlich mehr gequält.

 

Herausgekommen ist ein 12. Platz in meiner AK. In AK und in der Gesamtwertung der Frauen kann ich mich also sicher im vorderen Drittel platzieren. Und da ich in nur 5 Wochen die AK zwangsläufig wechsle, sieht das Ganze zukünftig noch vielversprechender aus, denn in der TW 45 wäre ich sogar 8.`te geworden. 5 Minuten schneller laufen, dann wäre sogar der 5./6.`te Platz drin.

 

"40 year of dreams", so der Spruch zum Ironmanjubiläum in diesem Jahr, passt perfekt zu meinem letzten Mitteldistanzwettkampf in der TW 40 ;-) mit dem ich dann nach 4 Tagen Zweifel doch mehr als zufrieden bin. Mitteldistanz ist mein Ding. Einfach mal dran bleiben!

 

Danke Ralf für die tollen Fotos. Finisherpix macht keine besseren, nimmt aber viel Geld dafür (18 Euro ein Bild!!! Wahnsinn).

 

Mein Dank geht an die großartige Unterstützung meines Sports durch KiWAMI Deutschland. Nicht nur der schönste, auch der beste Triathlonanzug, den ich kenne.

 

Mein besonderer Dank gilt  Dir "Coach Basti" (JES Bewegungsschmiede Hamburg) für den Trainingsplanwahnsinn, bedingt durch meine ganze Ausfälle. Du hast es oft nicht leicht mit mir, aber irgendwie kriegen wir es am Ende doch immer hin.  Du sagst immer "hinten kackt die Ente" ;-) und hier kackte sie ganz hinten auf  Rügen!

 

Zum Presseartikel Weser Kurier vom 15.09.18 hier klicken!

Ironman 70.3 Rügen

10.09.2017 

Im letzten Jahr habe ich eine Mitteldistanz 6 Woche vor Ibiza als Testlauf gesucht und da zu dem Zeitpunkt eigentlich schon Saisonende ist, stolperte ich über den Ironman 70.3 Rügen. Ich muss dazu sagen, dass ich an der Ostsee groß geworden bin, das Meer liebe und ich Triathlon mit der ganz großen Weite verbinde. Das Meer als Kulisse eines Ironman ist einfach unbeschreiblich schön und nicht umsonst wurde der IM Rügen im letzten Jahr auch zum Schönsten 70.3 weltweit gekürt. Als Piratin passte der "Strandräuber" natürlich auch perfekt zu mir, also nichts wie los eine halbe "Ironwoman" zu werden!

 

Das Problem zu dieser Jahreszeit ist natürlich das Wetter. Im letzten Jahr war es top, jetzt wackelte es gewaltig. Wir reisten am Freitagnachmittag an und es schüttete aus Eimern. Gut war, dass wir uns gleich nach Ankunft registrierten, denn am Samstag hätten wir dazu sehr lange gebraucht - was für eine Schlange!

 

Damit war der Freitag eigentlich auch schon durch. Am Samstagmorgen stürmte und regnete es weiter wie Sau. Im Hotel sagte man uns, dass die Wetterstation Hiddensee sehr genau sei und für Sonntag wenig Wind und absolute Trockenheit vorausgesagt hatte. Wir waren eher skeptisch bei dem Weltuntergang. Die Wettkampfbesprechung am Kurhaus erfolgte im Regen:

Anschließend packten wir die Wechselbeutel. Anders als in normalen Triathlons musste man sein Equipment bereits am Vortag abgeben. Für das Radfahren und Laufen gab es extra Beutel, die an Ständern aufgehängt wurden. Umziehen musste man sich dann in einem Wechselzelt. Die Frage war: "Wie wird das Wetter? Was ziehe ich an?". Wichtig zunächst alles wetterfest zu verpacken damit die Klamotten nicht schon vor dem Wettkampf nass wurden. Die Beutelständer am Bahnhof Binz waren schließlich nicht überdacht. Selbst wenn es am Renntag nicht regnen sollte, waren die Temperaturen nicht besonders hoch. Wer den kalten Ostseewind kennt, packt sich doch lieber ein Radtrikot in den Sack. Da ich generell nur Triathlon-bekleidung ohne Arm habe, habe ich gleich ein Kurzarm- und ein Langarmtrikot in den Sack gesteckt. Wahl folgt im schnellen Wechsel. Ich entschied mich außerdem die Schwimmbekleidung komplett auszuziehen. Die Ostsee hatte gerade einmal 17,2 C. Das war kälter als der Maschsee und nur 1 C vom Duathlon entfernt. Nach 1,9 km im kalten Wasser dann mit den nassen Sachen auf`s Rad im kalten Wind, kann eine hübsche Erkältung provozieren und genau die kann ich 5 Wochen vor dem Hauptwettkampf überhaupt nicht gebrauchen.

 

Die Säcke waren also voll und schwer und wir gaben sie auch erst gegen Abend ab. Auch das war schlau: die Sachen wurden weniger nass. Kurz nach dem Check Inn ging am Bahnhof noch einmal krass der Himmel auf!

Sonntag morgen - Raceday - die Sonne schien !!! Unglaublich. Punkt auf die Minute bestes Wetter als sollte es an meinem ersten IM so sein. Unser Hotel lag schlau: kurzer Weg zur Wechselzone und zum Start. Wir gingen nochmal zur Wechselzone, um Sachen aus den Beuteln zu holen, die über Nacht nicht nass werden sollten. Anschließend ging es zum Start. Neo an, Pre-Race Beutel abgegeben und ab in den Startblock.

 

Rolling Start dauert. Ich war so scheiße nervös. Zum einen 2 Tage Vorgeplänkel machen nervös, zum anderen meine 1. Mitteldistanz und keine Ahnung, ob Arm- und Schulter das wirklich aushalten. Noch nie gemacht. Dann traf ich eine "Frankfurter Polin" im Startblock. Endlich ein lockeres und lachendes Gesicht. Wir haben uns gleich super verstanden. "Ich schwimm immer Brust. Ironman Hamburg 2:10h - egal!" Sie riet mir weiter vorn zu starten. Die Einteilung würde nie stimmen.

Recht hatte sie und ich war ihr im Nachhinein echt dankbar dafür. Wir unterhielten uns über Spucke in Schwimmbrillen und Pinkeln im Neo bis die Männer sich umdrehten und wir sagten: "Ja, wir reden wenigstens offen darüber",was für Gelächter im ganzen Block sorgte.

 

Den Start hätte ich vor lauter Spass fast verpasst. Irgendwann stand ich vorn und musste rennen. Die Ostsee war arschkalt. Ich war aber froh nicht vorher schon im Wasser gewesen zu sein und nass im Wind ewig im Startblock gestanden zu haben. Der Kälteschock war kurz und mein "One" isoliert verdammt gut. Aus der Erfahrung Allerschwimmen und Maschsee hatte ich mir 2 Badekappen aufgesetzt damit mir nicht das Hirn einfriert. Die Profis starteten mit Neoprenbadekappen.

 

Ich kam gut weg, hatte null Waschmaschine. Guter Rhythmus und viel Wasser-schatten. Im Wasser waren ganze Quallenschwärme und auf halber Strecke guckte ich plötzlich in zwei "blaue Augen" - die größte Qualle des ganzen Schwarms landete natürlich direkt in meinem Gesicht. Man hätte die Dinger auch als Paddels benutzen können. Nach exakt 36 Minuten und 2034m kam ich aus dem Wasser. Persönlicher Schwimmrekord. Unglaublich!

 

Was dann folgte war ein elendig langer Wechsel. Es waren ca. 1,5 km durch Binz zum Bahnhof zu laufen und nochmal 400m ewiger Wechselweg in der Wechselzone. Den Neo oben schon runter war kalt, ihn anzulassen und damit zu laufen war beim Luftholen aber auch irgendwie hinderlich, also runter damit *brrrrr* - die Badekappen hab ich bewusst bis zum Wechselzelt aufgelassen.

Ich hatte Glück mit meinen Sachen. Das Rad stand direkt mittig hinter dem Wechselzelt, die Beutel 403 links unten. Ich fand auf Anhieb alles wieder. Der Klamottenwechsel dauerte ziemlich lange. Die meisten zogen sich trocken um, aber wenn alles am Körper noch klebt, kommt man nur schlecht in die trockenen Sachen hinein. Der anschließende 400m Sprint mit Radschuhen war der Hass. Die Profis hatten es leichter - ganz kurzer Wechselweg.

 

Ich war froh endlich auf dem Rad zu sitzen. Gleich nach Ausfahrt Wechselzone wollte ein St. Pauli Kollege schon Verpflegung aufnehmen und wäre fast in die Helfer und wenig später in mich gestürzt. Wieso braucht man da schon eine Flasche? Es ging pottflach an der Prora vorbei. Super für die erste Verpflegung nach dem Schwimmen. Und dann kamen ein paar Hügel. Für mich als Mountainbikerin kaum spürbar, aber Triathleten scheinen damit richtig Probleme zu haben. Die standen wie die Eimer am Anstieg und ich zog locker vorbei.

Mein Problem des Testlaufs war es jetzt Radleistung so zu steuern, dass ich im Halbmarathon nicht abkacke. Also Tempo suchen. Nicht einfach. Ich wollte nicht völlig überpacen, aber so niedrig gedrosselt Rad zu fahren, war für mich völlig neu. Im Rennen Landschaft angucken hatte ich noch nie. Die X-Terra war ich mit HF Durchschnitt 165 geballert und bin dann trotzdem noch gut gelaufen. Aber das waren auch nur 9 km. Andererseits fährt man auch mit HF 165 MTB-Marathons 6 h durch oder 24h Rennen und jetzt nur 150 HF max? Schwierig. Ich beendete den Radsplit nach 2:52h. Klar kann ich das schneller, aber hätte sich das aufs Laufen ausgewirkt? Weiß keiner!?

 

Der 2. Wechsel ging jetzt deutlich schneller, weil ich nur Radtrikot auszog und Lauf-schuhe an. Im Übrigen war meine Bekleidungswahl für den Radsplit perfekt: weder zu warm noch zu kalt.

 

Ich hab mich auf das Laufen richtig gefreut. "Jetzt sind es nur noch 21 km. Arm- und Schulter haben gehalten." Letzteres war die große Frage: Überlaste ich mit fast 40 Minuten Schwimmen und 3h Auflieger den linken Arm oder wird er halten? Ich lief von Anfang an schnell los. Die Beine waren gut, da ging einfach richtig was! Ich klatschte Kinderhände ab und machte Fotografenspäße.

Nach km 10 sah ich auf meinen Garmin: 58 Minuten. Ich wusste, dass ich das noch einmal locker verdoppeln kann. Den Berg lief ich beide Male hoch, wo andere längst gingen.

 

WOW, sollte ich es doch schaffen die Zeit vom Brückenlauf zu produzieren? Und das mit der Vorbelastung - geil! Gefühlsmäßig begann ein "Auf" und "Ab". Was sind 21 km nach 4 Jahren Kampf und 10 Monaten Triathlontraining. 10 Monate nach einem 2. Schlüsselbeinbruch bring ich das Ding in unter 6h problemlos rein. Dahinter steckt so viel Disziplin und Arbeit. Ob die Reha nach dem 2. Bruch, die Schwimmtechnik und -kraft, die Probleme beim Laufen, Wettkampfdichte von Sprint bis hin zur X-Terra und sogar 6 Wochen vor Rügen noch eine komplette Ernährungsumstellung, die mich am Ende 2 kg leichter machte. Mehr ging nicht, mehr hätte man kaum perfektionieren können. Jetzt wurde das alles belohnt!

 

Mir schossen Bilder eines Implantatversagens, einer Chemotherapie und einer steifen Schulter durch den Kopf, gleichzeitig sah ich die Leute an der Strecke anfeuern. Ich rannte lachend und zugleich heulend durch Binz. "Das Ding bringt ich jetzt rein und dann fahr ich nach Ibiza und feiere dort meinen Triathlongeburtstag!"

 

Nach 5:48:26 war ich im Ziel. Nicht völlig im Eimer. Testlauf bestanden. Perfektes Debüt:

Unter anderen Bedingungen hätte ich noch deutlich Zeit sparen können, vor allem im Wechsel, aber das hatte ich nicht fokussiert. Ich wollte nur Swim-Bike-Run optimal steuern und ein Gefühl dafür bekommen. Testen, ob ich mich richtig versorge. Kein Krampf, kein Hungerast. Absolut nichts falsch gemacht. 

 

Es wurde der 11. Platz AK von 30 in einer stark besetzten Altersklasse. Im Jahr 2016 hätte das für den 5. Platz gereicht. Am 10. rauschte ich nur 15 Sek. vorbei.

 

Für mich steht fest, dass das nicht meine letzte MD neben Ibiza ist. 2018 werde ich in Rügen auf jeden Fall wieder starten. Ein Ironman am Meer hat einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Danke Rügen für diesen geilen Tag!

 

Und hier zu den Bildern:

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© Monika Reker